Das 1:5 bei Lazio Rom hat FCSB Bukarest auf den Boden der Realität zurückgeholt. Nach einem müden Kick bei strömendem Regen, einer Verteidigung mit kaum Gegenwehr und einem über weite Strecken nicht existierenden Sturm war ein katastrophaler Auftritt der Rumänen im „Stadio Olimpico“ zu Rom kaum zu vermeiden. Nach dem 1:0-Sieg von FCSB im Hinspiel hatten sich viele schon den Einzug des rumänischen Vizemeisters ins Achtelfinale der Fußball-Europa-League auf die Fahne geschrieben, nun muss für die Bukarester die Redewendung zum Thema „Wege“ und „Rom“ umgeschrieben werden: Alle Wege enden in Rom. Ciro Immobile (mit 3 Toren), Bastos und Felipe Anderson erzielten die Treffer für Lazio, FCSB kam durch Harlem Gnohere beim Stand von 0:5 zum Ehrentreffer – der bei diesem Resultat eigentlich nur mit viel Wohlwollen diese Bezeichnung auch verdient.
Die Gemütszustände waren - wie immer in solchen Situationen - unterschiedlich: Von niedergeschlagen bis entrüstet. Er mache keine Transfers mehr, wetterte FCSB-Boss Gigi Becali, der Stürmer Florinel Coman nannte den Gegner eine „große Mannschaft“ und Trainer Nicolae Dică nahm die Schuld für den verkorksten Auftritt auf sich: Wir haben versucht offensiv zu spielen und das war möglicherweise ein Fehler“. Was es meist bedeutet, wenn jemand die Verantwortung für ein Scheitern im Fußball auf sich nimmt, ist weitgehend bekannt: Es geschieht gar nichts! Florinel Coman hingegen sagte, die Spieler hätten nichts von dem eingehalten, was der Trainer gesagt habe. Warum dies sich so ereignet habe, erklärte er so: „Dem Resultat nach haben wir die Vorgaben nicht eingehalten“.
Becali wiederholte seine bei Niederlagen üblichen Aussagen: Er ziehe sich aus dem Fußballgeschäft zurück und er mache künftig keine Transfers mehr. Von solchen sollte er in nächster Zeit mal absehen, denn grundsätzlich hat er für rumänische Verhältnisse hinreichend eingekauft. Zeit müsste er dem Trainer geben – einer mit Erfahrung wäre dabei nicht schlecht.