Reschitza - Die Behauptung, dass durch den Ankauf eines Pianinos die Kulturtätigkeit der Banater Berglanddeutschen im Rahmen ihres Forums viel gewinnen wird, war nicht umsonst gemacht. Nach einem fast zwei Jahre langen Warten wurden uns vom Demokratischen Forum der Deutschen im Banat und vom Banater Verein für Internationale Kooperation „Banatia“ aus Temeswar das Geld für ein Pianino zur Verfügung gestellt, als gemeinschaftsförderndes Projekt aus BMI-Mitteln.
Nach allen legalen Formalitäten (Anträge, Ausschreibung, Auswahl, usw.) war es endlich soweit, dass uns im April von der Klausenburger Firma „Kvartett“ – Gewinnerin der Ausschreibung – durch deren Inhaber, Marius Handabut, das direkt aus Leipzig importierte „Irmler“-Pianino nach Reschitza gebracht, im Festsaal des Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrums „Alexander Tietz“ aufgestellt und auch an Ort und Stelle gestimmt, also zur Benutzung in tadellosem Zustand übergeben wurde. Das Ereignis musste gefeiert werden, und so hat der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ für den 29. Mai, am Fest Christi Himmelfahrt, ein Festkonzert programmiert, so zu sagen zur „Weihe“ des neuen Instruments.
Aus Klausenburg hat Prof. Călina Negreanu, Tochter des Herrn Handabut, Klavierprofessorin am dortigen Musiklyzeum, der Einladung, hier zu konzertieren, Folge geleistet und aus Reschitza unsere beliebten und allzu gut bekannten Musiker Prof. Elena Cozâltea, Sopran und Dirigentin u. a. auch unseres „Franz Stürmer“-Chors, Prof. Georg Colţa, Tenor, Dirigent des „Harmonia Sacra“-Chors der römisch-katholischen „Maria Schnee“-Kirche, Prof. Christine Maria Surdu, Organistin an derselben Kirche, sowie die Professoren Eduard Ailenei (Bassgeige) und Cristian Roşoagă (Klavier) vom Reschitzaer „Sabin Păuţa“-Kunstlyzeum. Das mehr als zahlreich erschienene Publikum hatte die Freude, einem unvergesslichen Musikabend beizuwohnen, den uns die oben genannten Musiker boten. Das von ihnen vorgeschlagene Repertoire war nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht zu seicht, also gut zusammengestellt. Es führte uns von Mozart über Gershwin, Cherubini, Schubert, Händel, Brediceanu, C. Franck, Constantin C. Nottara bis zu Improvisationen nach M. Reger (Călina Negreanu) und nach der Ode an die Freude (Cristian Roşoagă). Das Pianino klingt wunderbar, das Konzert war ein voller Erfolg, das Publikum war hochzufrieden. Und das war, ganz bestimmt, nur der Anfang einer Konzertreihe zur Fortsetzung der diesbezüglichen Tradition der Banater Berglanddeutschen in Reschitza. Die an diesem Abend anwesenden Musiker haben uns ihr zukünftiges Mitwirken an unseren Musikveranstaltungen versprochen und auch andere Künstler aus der Stadt und von außerhalb wollen daran teilnehmen. Der Abend endete mit einem gemütlichen Beisammensein aller am Konzert Beteiligten (Interpreten und Publikum). Dabei boten die Professoren Roşoagă und Ailenei eine Zugabe mit Jazz-Musik.