„Ein gutes Bild soll nicht gestellt rüberkommen, es soll aussagen, was der Fotograf gefühlt hat“, sagt der gebürtige Reschitzaer Karl Windberger. 20 Kartons mit je drei Bildern drauf werden in der Stadt an der Bersau zu sehen sein. Das erste Foto in der Ausstellung ist das erste Bild überhaupt, das Karl Windberger geschossen hat. Der damals Neunjährige hatte zur Kamera gegriffen und seine Taufpatin fotografiert. „Ich kann heute nur mit Digitalkameras fotografieren, die ein großes Display haben“, sagt der Fotograf, dessen Sehvermögen inzwischen stark abgenommen hat. In der Ausstellung zeigt Windberger sowohl Schwarz-Weiß-Bilder als auch Farbfotos. Momente aus dem Leben der Banater Berglanddeutschen, aber auch Landschaftsfotos und Architekturbilder werden zu sehen sein. Schnappschüsse von Kirchweihfesten, vor allem von der Wolfsberger Kirwa, werden ausgestellt. Das Lieblingsfoto von Karl Windberger zeigt ein junges Tänzerpaar, das mit einem Baritonhorn spielt.
„Bereits als Schüler habe ich in einer Fachzeitschrift aus Deutschland Bilder veröffentlicht. Es ist aber schon eine große Genugtuung, wenn die Leute meine Fotos verstehen“, sagt Karl Windberger. Seine Bilder hat er mit Titeln versehen – jedoch wird darin „auf keinen Fall beschrieben, was auf den Fotos zu sehen ist“. Dass der Fotograf einen ausgeprägten Sinn für Humor hat, lassen alle Titel erkennen. Sie sind nicht etwa auf Deutsch und auf Rumänisch, sondern auf „Reschitzarerisch“ und Rumänisch. Die meisten sind sozusagen „lebendige Fotos“, „also Bilder, die Menschen zeigen“, verrät Karl Windberger.
Noch steht nicht fest, wie lange die Fotoausstellung im Frédéric-Ozanam-Saal offen bleiben wird. Der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, Erwin Josef Ţigla, plant jedoch, diese auch im Oktober anlässlich der Reschitzaer Kulturtage in einer anderen Ortschaft zu zeigen.