Reschitza – Romeo Dunca, der Präsident des Kreisrats Karasch-Severin, gehört mit seinen 600 Fernlastern zu den größten Privatunternehmern Westrumäniens. Zwar hat er die Geschäftsführung an seine Kinder abgegeben und ist vor den letzten Kommunalwahlen der PNL beigetreten, um auf Wunsch des Kreisvorsitzenden und PNL-Senators Ion Marcel Vela „mehr Wirtschafts- und Unternehmergeist“ ins Führungehabe des Südbanats zu bringen, doch Dunca erweist sich immer wieder – wie auch sein treuester Partner, der Bürgermeister von Reschitza, Ioan Popa – als Vollblutunternehmer.
Als solcher wurde der grundsätzlich medienscheue Dunca jüngst von den Journalisten des Banater Berglands in die Mangel genommen. Thema: die jüngsten Geldbeschaffungsmaßnahmen einer chronisch klammen Regierungskoalition (aus PSD, PNL, UDMR und der Fraktion der Minderheiten) durch Änderung der Steuergesetzgebung. Dunca ließ sich herausfordern und äußerte sich, seine Parteizugehörigkeit und -treue ignorierend, mit Ratschlägen für die Geschäftswelt, aber auch für die Parlamentarier, in deren Macht Gesetzesänderungen und -verbesserungen/-novellierungen liegen. Dunca meinte, eine Umsetzung seiner Ideen wäre nötig, „um einen verallgemeinerten Kollaps“ dieses Landes zu verhindern.
In erster Linie, so Dunca, dürfe man nicht ignorieren, wie besorgt viele seiner ehemaligen Geschäftspartner zur Stunde sind. Die Preise für Treibstoff und Energie sind in Rumänien außer Kontrolle geraten, die angekündigten Steuer- und Mehrwertsteuer-Erhöhungen in manchen Bereichen seien brutal, der Arbeitskräftemarkt leide infolge einer in die Tiefe gehenden Krise.
„Was man hierzulande nicht kapieren will“, so Dunca, „ist, dass der Privatunternehmer eigentlich derjenige ist, der Geld von außerhalb des Systems ins System scheffelt. Ihn müsste man in erster Linie schützen, bei Laune halten. Ihn schützen vor allem und mit allem, was möglich ist. Die Besteuerung der Arbeit müsste dringend reduziert werden. Der Eintreibungsgrad der Haushaltsgelder muss in erster Linie durch konsequente und gnadenlose Bekämpfung der Steuerhinterziehung erhöht werden. Dann würde fast automatisch auch der Respekt gegenüber denjenigen, die ehrlich arbeiten, steigen. Und deren Rechte würden kon-sequent respektiert werden. Damit meine ich auch: alle Privilegien derer, die nicht entsprechend zu ihren Vorteilen dazu beigetragen haben, müssen eliminiert werden. Ein Leben in unverdientem Luxus ist vom Staat zu verurteilen und zu ahnden. Der haushaltssubventionierte Staatsapparat muss zusammengeschmolzen werden. Alle „Zecken“ in den Energie- und Rohstoffversorgungsketten sind abzuwürgen. Rumänien braucht eine Neuordnung seiner Territorialverwaltung, mit weniger und größeren Verwaltungseinheiten. So lange man solcherart Maßnahmen hinauszögert, wird die Wirtschaft Rumäniens – und implizit seine Finanzen – nicht gesunden.“