Unter dem Motto „War im Ort ein Fest voll Klang, schwang vom Turm die Freude mit” feiern die Großsanktnikolauser kommende Woche den 200. Weihetag der römisch-katholischen Kirche im Ort. Vom 3. bis 6. Oktober dieses Jahres feiert die deutsche Gemeinschaft und die Pfarrgemeinde Großsanktnikolaus ein Heimattreffen mit Kirchweihfest für das Gotteshaus, das der Heiligen Theresia von Ávila geweiht ist.
Auf Einladung von Pfr. Attila Andó, dem Pfarrer dieser Gemeinde, wird das Pontifikalamt von Seiner Exzellenz Martin Roos, dem emeritierten Bischof von Temeswar am Samstag, dem 5. Oktober, um 16 Uhr gefeiert. „Nicht allen Generationen ist es gegeben, solch runde Festtage zu begehen. Deshalb möchten wir dieses Treffen würdig gestalten und ausgiebig feiern“, schreibt die Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare, Dietlinde Huhn, in ihrer Einladung zum Fest, die in der Banater Post erschienen ist.
Das Programm der Feierlichkeiten beginnt am Donnerstag, dem 3. Oktober, mit einem Treffen zum Abendessen im Restaurant Luna. Am Freitagmorgen werden die auswärtigen Gäste um 9.30 Uhr von Bürgermeister Dănuț Groza im Nako-Schloss empfangen, gefolgt von einer Stadt- und Kirchenführung. Nach dem Mittagessen folgen um 14.30 Uhr eine Gedenkfeier für die Verstorbenen auf dem Deutschgemeinde-Friedhof und anschließend, nach einem Zwischenstopp bei der Gedenkplatte für Dr. Hans Röhrich, eine zweite Gedenkfeier auf dem Herrischen Friedhof. Um 18 Uhr ist ein Platzkonzert der Burgkirchner Piusbläser vor dem Nako-Kastell vorgesehen, zumal sich auch Vertreter der Gemeinde Burgkirchen a.d. Alz sowie Vertreter des Vereins „Altenhilfe Großsanktnikolaus” aktiv an der Gestaltung des Festes beteiligen.
Der Festakt mit Grußworten und Festvortrag von Peter-Dietmar Leber, dem gebürtigen Großsanktnikolauser Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft Banater Schwaben, findet am Samstagmorgen um 9.30 Uhr im alten Kino statt. Ebenfalls dort ist eine Ausstellung mit Dokumenten, Bildern und Kirchengegenständen geplant, die die 200-jährige Geschichte der katholischen Kirche belegen und auf ihre Rolle im Leben der deutschen Gemeinschaft hinweisen sollen. Am Nachmittag treffen sich um 14 Uhr die Großsanktnikolauser Trachten- und Dirndlpaare, alle Gäste und Beteiligten vor dem Kastell zum Umzug durch den Ort zum Rathaus. Um 16 Uhr findet die erste der zwei Jubiläumsmessen in der Hl.Theresia-Kirche in Großsanktnikolaus auf Deutsch statt, am 15. Oktober, dem eigentlichen Festtag der Patronin, mehrsprachig. „Am Ende der Messe wird in der Kirche eine zweisprachige Gedenkplatte für unsere Vorfahren, gestiftet vom hiesigen Forum, für die Opfer der Flucht und der beiden Deportationen gesegnet. Die Großsanktnikolauser Kirche wurde als Spende des Grafen Alexander I. Nako erbaut und zu Ehren von dessen Frau Theresia Festetics der Heiligen Teresa von Ávila geweiht. Die Konsekrierung erfolgte am 17. Oktober 1824 (einem Sonntag) durch den Bischof des Tschanader Bistums Ladislaus Köszeghy de Remete“, berichtet Dietlinde Huhn. Nach der Messe lädt die Pfarrgemeinde zu einer Agape auf dem Kirchenvorplatz ein.
Der Tag klingt mit einem Ball (ab 19 Uhr) und dem Abendessen im Festsaal Atheneum aus. Vorgesehen sind Aufritte der Forumstanzgruppe „Buntes Sträußchen“ und Tanz zur Musik der Schlagerbengel (auf Einladung der HOG Großsanktnikolaus). Zu den Festveranstaltungen werden zahlreiche Großsanktnikolauser aus Nah und Fern nebst Ehrengästen erwartet.
Veranstalter des Großsanktnikolauser Heimattreffens sind das Demokratische Forum der Deutschen im Banat, Filiale Großsanktnikolaus, die Römisch-Katholische Pfarrei Großsanktnikolaus, das Bürgermeisteramt Großsanktnikolaus, der Verein „Altenhilfe Großsanktnikolaus e.V.“ aus Burgkirchen (Deutschland) und die Heimatortsgemeinschaft (HOG) Großsanktnikolaus.
„Dieses bedeutende kirchliche Jubiläum soll nicht nur Erinnerungen wachrufen, sondern auch die deutsche Gemeinschaft von Großsanktnikolaus von überall vereinen und zu neuen Zukunftsplänen inspirieren“, schließt Dietlinde Huhn ihre Einladung. (aw)