Großproduktion von Unterdurchschnittlichkeit

Achtklässler des Banater Berglands mit schwachen Prüfungsergebnissen / Gibt es im Herbst eine Flugzeugmechanikerschule oder nicht?

Reschitza -  Am Dienstag ging die erste Etappe der Einschreibungen zur IX. Klasse im Schuljahr 2018-2019 zu Ende. Obwohl nur 63,72 Prozent der Absolventen der VIII. Klasse der Schulen des Banater Berglands eine Note über dem Minimum von 5 erzielt und die Versetzung geschafft haben, hofft man beim Schulinspektorat, die 765 Ausbildungsplätze in den 27 dazu designierten Berufsschulen zu besetzen. 252 Ausbildungsplätze (neun Schulklassen, sämtlich an drei Schulen in Reschitza) sind im Schuljahr 2018-19 für eine duale Ausbildung vorgesehen - das sind um 100 mehr, als es im eben abgeschlossenen Schuljahr gegeben hat.


In der gegenwärtigen Etappe machen die Schulen die bei ihnen eingeschriebenen Kandidaten listenweise öffentlich. Beim Schulin-spektorat geht man davon aus, dass kaum Vorauswahlprüfungen durchgeführt werden müssen, da es – angesichts des sehr schlechten Abschneidens bei der Nationalen Evaluation (wo für viele Achtklässler die Mathematik fatal war) – kaum Fälle von Überbelegungen geben wird. Dort, wo es trotzdem der Fall ist, finden diese Vorauswahlen heute und morgen statt. Wo mehr Kandidaten als Studienplätze vorhanden sein sollten, muss in der Zeitspanne 25.-29. Juni eine Aufnahmeprüfung organisiert werden.


Vorläufig geht man beim Schulinspektorat davon aus, dass es bloß für die 17 Studienplätze der neugegründeten „Max-Ausnit”-Flugzeugmechanikerschule in Karansebesch zu einer solchen Prüfung kommen könnte – obwohl es nicht sicher ist, dass es diese (halbe) neunte Klasse überhaupt geben wird. Denn entgegen den optimistischen Meldungen des Sprechers der Lugoscher Investorengruppe, die das teilweise rückerstattete Vermögen des jüdischen Industriemagnaten der Zwischenkriegszeit, Max Ausnit verwaltet, Gabriel Olariu, zeigt sich der Vertreter des Mehrheitseigners des aufgelassenen Flughafens, der Kreis Karasch-Severin zurückhaltend. Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD) sagte jüngst öffentlich, Olariu besitze zur Stunde bloß drei Aktien (nicht, wie behauptet, drei Prozent des Gesellschaftskapitals) der Flughafengesellschaft und könne auf keinen Fall dort als Besitzer und Investor auftreten, so lange einerseits in der Causa Flughafen Karansebesch eine Untersuchung der Antikorruptionsbehörde DNA läuft, andrerseits zwei Prozesse im selben Fall noch ohne ein Urteil sind. Unter diesen Umständen sei es unmöglich, von einem der Eigner, dem insolventen Iosif Armaş, Gesellschaftsanteile zu erwerben, da gerichtlich umstrittene Objekte nicht gehandelt werden können. Die Nachricht, dass die Lugoscher Investoren dabei sein sollten, Mehrheitseigner zu werden, sei eine Wunschvorstellung. Betreffs der Flugzeugmechanikerschule widersprach auf derselben außerordentlichen Tagung des Kreisrats Lenu]a Ciurel (PSD), die Interim-Generalschulinspektorin, dem Kreisratsvorsitzenden: ARACIS, der Akkreditierungsausschuss des Bildungsministeriums, habe im Mai die neue Berufsschulklasse akkreditiert und das Schulinspektorat bereits offiziell davon in Kenntnis gesetzt, so dass von dieser Seite her auf dem Flughafengelände ab Beginn des neuen Schuljahrs die Aktivität beginnen könne.


Für die duale Schulausbildung, in welche der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa große Hoffnungen setzt (bezüglich einer Wiederbelebung der Stadt mit jungen, qualifizierten Neubewohnern), wird die Zulassungsprüfung am 3. Juli stattfinden, eventuell unbesetzte Studienplätze werden am 6. Juli bekanntgegenen. Daraufhin wird eine zweite Etappe der Belegung aller noch freien Studienplätze organisiert – für die auch die rund 40 Prozent der 1933 Achtklässler zugelassen werden, die die Prüfung nicht bestanden und eventuell eine Nachprüfung geschafft haben.
Von den Kandidaten haben 302 Noten zwischen 5 und 5,99, 334 zwischen 6 - 6,99, 307 zwischen 7 – 7,99, 196 zwischen 8 – 8.99 und 82 mehr als Durchschnittsnote 9 erzielt. Im Banater Bergland hat es in diesem Jahr keinen einzigen Achtklässler gegeben, der mit der Höchstnote 10 bewertet wurde (eine Schülerin aus Reschitza wurde mit 9,90, zwei mit 9,80 bewertet). Hingegen haben 289 Schüler Durchschnittsnoten zwischen 4 – 4,99, 204 zwischen 3 – 3,99, 154 zwischen 2 – 2,99 und 95 zwischen 1-1,99 „erzielt”, sind also sämtlich bei der Prüfung durchgefallen. Eine 1, die schlechteste Note im rumänischen Bewertungssystem, erhielten sechs Schüler. Rund 79 Prozent der Schüler bestanden die Rumänischprüfung, 96 Prozent die Prüfung in der Muttersprache (zu der sich nur 24 Schüler gestellt haben), aber nur 49,97 Prozent der Schüler schafften die Mathematikprüfung. Die Resultate, nach Überprüfung und Neubewertung der beanstandeten schriftlichen Arbeiten, werden Samstag veröffentlicht.