Karlsburg/Bukarest (ADZ) – Zehntausende Bürger haben am Samstag an den zentralen Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Großen Nationalversammlung von Karlsburg/Alba Iulia teilgenommen. In der siebenbürgischen Stadt hatten sich Bürger aus allen Teilen des Landes sowie aus den ehemals zu Rumänien gehörenden Regionen Bessarabiens und der Nordbukowina eingefunden. Staatspräsident Klaus Johannis sagte in Karlsburg, die gegenwärtige Führungsgeneration müsse beweisen, dass sie eine würdige Nachfolgerin jener Generationen sei, die den Traum der nationalen Vollendung Rumäniens vollbracht haben. Für ihn selbst sei es eine Ehre, Rumäniens Präsident im Jahr der Jahrhundertfeier zu sein. Das Land müsse an einer besseren Zukunft arbeiten, es müsse sich durch Bildung, Kultur und Kreativität in ein Europa der Werte, des Wohlstands und der Freiheit integrieren. So würde man das Andenken der Helden von 1918 am besten erhalten, sagte Präsident Johannis in Karlsburg, wo die Menge ihn jubelnd empfangen hatte. An den Karlsburger Feierlichkeiten nahmen ferner Patriarch Daniel sowie der Generalstaatsanwalt Augustin Lazăr teil.
Etwas kühler war die Atmosphäre in Bukarest, wo auf dem Kisseleff-Boulevard die traditionelle Militärparade stattfand. Auch hier hatten sich Zehntausende Bürger eingefunden, auf der Ehrentribüne nahm die politische Klasse Platz. In Erinnerung an den gewalttätigen Einsatz der Gendarmerie vom 10. August wurden die vorbeimarschierenden Gendarmerie-Truppen von der Menge ausgebuht. Insgesamt 4000 Soldaten nahmen an der Parade teil, darunter auch 500 aus verschiedenen NATO-Staaten, aber auch aus der Republik Moldau und der Ukraine. Feierlichkeiten und Militärparaden fanden auch in anderen Städten statt, so in Klausenburg, Jassy, Temeswar, Hermannstadt und Großwardein.