Bukarest (ADZ) - Seine neue Haftentlassung hat Ex-Premier Adrian Năstase diesmal als Medienspektakel inszeniert: Der am Donnerstag aus der Haftanstalt Jilava entlassene 64-Jährige berief noch vor den Gefängnistoren eine Pressekonferenz ein, um „einige extravagante Ideen“ kundzutun. Nötig seien aus seiner Sicht „Neuwahlen für 2015“, um das Parlament zu „professionalisieren“ – derzeit gebe es im Staat Rumänien nämlich „nur noch zwei Gewalten, die exekutive, bestehend aus Präsidentschaft und Regierung, sowie die judikative“, so der frühere Spitzensozialist. Angebracht seien weiters eine „Rückkehr zur Listenwahl, ein Amnestiegesetz und eine Fiskalamnestie“. Bezüglich seiner Zukunftspläne sagte Năstase unter Verweis auf das gegen ihn verhängte Urteil, aufgrund dessen er neun Jahre lang kein öffentliches Amt bekleiden darf, dass er bereits „Angebote etlicher internationaler Konzerne sowie einer ausländischen Regierung“ erhalten habe, auch könne er als „politischer Berater“ tätig werden oder „an den Lehrstuhl zurückkehren“. Geschickt erinnerte Năstase zudem an die historische Figur des von seinen Bojaren verratenen Fürsten Constantin Brâncoveanu und ließ damit durchblicken, nur allzu gut zu wissen, dass er von den eigenen Parteikollegen verpfiffen worden war. Unter weiterem Medienrummel zog sich Năstase schließlich fürs Erste in sein Ferienhaus in Cornu zurück.