Reschitza - Eine hinausgezögerte Folge der Insolvenz des Reschitzaer Maschinenbauwerks trat am Donnerstag in Reschitza ein: Der Handballclub HC Caraş-Severin, der Nachfolgeclub des HC UCM Reşiţa, wird aufgrund eines Beschlusses des Kreisrats aufgelöst. Der Kreisrat Karasch-Severin hatte den Handballclub in jenem Augenblick übernommen, als das Maschinenbauwerk Insolvenz anmelden musste und die großzügigen Bezüge der Handballer und ihres Erfolgstrainers Aihan Omer nicht mehr bezahlen konnte.
Der seinerzeitige Übernahmebeschluss des Kreisrats sah auch einen Maßnahmenplan zur „Normalisierung“ der Kosten – vor allem der hohen Euro-Löhne der Starhandballer – vor, was als erstes den Transfer der besten Handballer (darunter eine ganze Reihe von Serben und Tschechen) zur Folge hatte. Der Versuch, diese durch Nachwuchshandballer des in der Landesspitze mitmachenden Reschitzaer Schulsportclubs zu ersetzen, brachte nur eingeschränkt die erhofften Resultate, sodass letztendlich der HC Caraş-Severin heuer nur knapp dem Abstieg aus der ersten Liga entging. Von den 800.259 Lei Schulden, mit denen der Club gegenwärtig belastet ist, machen allein fast 500.000 Lei die ausstehenden Löhne der Handballer für die letzten drei Monate aus, sodass beim Club gegenwärtig noch sechs Spieler unter Vertrag stehen, von denen zwei den Vertrag einseitig gekündigt haben. Für die neue Saison bräuchte der Club schon in diesem Juni geschätzt rund eine Million Lei (bei einem Minimalbestand des Teams von 16 Spielern), doch diese Summe kann der Kreisrat nicht aufbringen. Keine Rede vom Aufbringen der „normalen monatlichen Betriebskosten“ von rund 250.000 Lei während der Meisterschaft.
Die Begründung zur Beschlussvorlage betreffs die Auflösung des Handballclubs unterzeichnet Kreisratspräses Sorin Frunzăverde, der allerdings auf der Tagung kein Wort dazu sagte und auch danach jede Presseerklärung verweigerte. So handhabte er das Eingeständnis einer persönlichen Niederlage, denn er hatte sich am vehementesten für die Übernahme des Clubs durch den Kreisrat eingesetzt und Garantieerklärungen abgegeben, dass der Handball in Reschitza nicht untergehen wird.
Man entschied nun im Kreisrat, den Club aufgrund des Regierungsbeschlusses 26/2000 bezüglich Vereine und Verbände aufzulösen, und wählte als Grundlage Art. 54, Abs. 1, Buchstabe c. Das heißt, der Club wird aufgrund des Beschlusses der Generalversammlung seiner Mitglieder aufgelöst. Zur Durchführung der nötigen Formalitäten bevollmächtigte der Kreisrat Darian Ciobanu, der den Kreisrat in der Generalversammlung vertritt.