Hierarchie einiger Investmentprioritäten

Reschitzaer definieren Tourismusraum Semenik als dringend zu realisierendes Projekt

Reschitza – Die Aufforderung der Weltbank an die Stadt Reschitza, durch Bürgerbefragung zu eruieren, welches von sieben Zukunftsvorhaben, die von der Stadt realisiert und von diversen internationalen Gremien finanziert oder vorfinanziert werden sollen, ist auf Interesse gestoßen. Die Antworten zeugen nicht unbedingt von urbanistischer Weitsicht, wohl aber zeigen sie eine Vorliebe der Befragten für Freizeitgestaltung – und damit liegen sie irgendwie wieder im Normalinteresse des Reschitzaers, dem neben der Arbeit auch an einer gediegenen Freizeitgestaltung gelegen ist.

Die sieben Zukunftsprojekte, nach denen gefragt wurde, sind: Entwicklung des Touristikraums Semenik (Kostenpunkt in der Projektphase: 47 Millionen Euro), der Aquapark Mociur (20 Millionen Euro), eine Umgehungsstraße für Reschitza (19 Millionen Euro), Umgestaltung der Industrieseilbahn in eine touristische Attraktion (fünf Millionen Euro), die Umgestaltung des Plateaus am Gol-Berg in ein Open-Air-Veranstaltungszentrum (vier Millionen Euro), die Ökologisierung des Schlackenbergs im }erova-Tal (fünf Millionen Euro) und die Realisierung des Metropolitanraums Reschitza-Bokschan-Berzovia (Phase I: fünf Millionen Euro).
In obiger Reihenfolge stimmten die befragten Reschitzaer auch über die Priorisierung der Projekte ab.

Zufall oder nicht: das teuerste Projekt landete auf dem ersten Platz der Dringlichkeit seiner Realisierung – so die Sicht der befragten Reschitzaer. Und bloß am Ende der Skala entspricht der Preis der Realisierung des jeweiligen Projekts nicht voll und ganz auch der Dringlichkeit, mit der die Bürger von Reschitza es realisiert sehen wollen. Zweitens hat sich einmal mehr erwiesen, dass die heutigen Bewohner von Reschitza herzlich wenig von Ökologie und Ökologisierung, wohl auch von Umweltschutz ganz allgemein, halten (Schlackenhalde auf dem vorletzten Platz der Dringlichkeitshierarchie – dem widerspricht allerdings die Bedeutung, die einer Umgehungsstraße beigemessen wird...). Allerdings hätte auch die Dringlichkeit der Verwirklichung des Tourismusraums Semenik, das Projekt auf Rang eins des Interesses, einiger Nachfragen bedurft, denn ein anderes Unterhaltungs- und Freizeitprojekt, das zudem unvergleichlich (fast zwölfmal) kostengünstiger wäre, der Open-Air-Konzertraum am Gol-Berg, landete in der Umfrage auf dem drittletzten Platz der Prioritätenliste.