Kronstadt - Zum Stadtgerede in Kronstadt/Braşov wurde seit einigen Tagen der Fall eines festgenommenen Gauners, der seine letzten 18 Lebensjahre vorwiegend hinter Gittern verbracht hat. Die Masche des 38-jährigen Hrinco Giani aus Dâmboviţa ist, sich als Ausländer – bevorzugt ist die Rolle eines Geschäftsmannes – auszugeben, um das Vertrauen seiner Opfer zu gewinnen. Dass der Trick auch oft genug funktioniert, beweist die Liste deren, welche er hinters Licht führte, um mit größeren oder kleineren Geldsummen auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.
Diesmal sprach er einen Kronstädter im Bereich der Langasse/str. Lungă an, um sich nach Einzelheiten im Viertel zu erkundigen. Sein gutes Englisch und das gepflegte Äußere machten die Rolle des diesmal Schweizer Geschäftsmannes glaubhaft. Nach einem kurzen Gespräch ließ er sich zu seinem Opfer nach Hause einladen, wo sogar einige Erinnerungsfotos gemacht wurden und er erwähnte, ganz nebenbei, dass er noch dringend 400 Lei benötige, um eine Anzahlung tätigen zu können. Damit hatte er jedoch Pech, denn der Gastgeber schöpfte sofort Verdacht und rief unbemerkt die Polizei herbei. Von der Streife festgenommen, pokerte der falsche Schweizer aus Dâmboviţa weiter, wohl in der Hoffnung, doch noch davonzukommen. Er beharrte darauf seine Aussage englisch zu machen, in Anwesenheit eines zugelassenen Dolmetschers, doch dabei stolperte er über eine Kleinigkeit: beim Angeben des Wohnsitzes, Zürich, schrieb er diesen nach Gehör nieder, wobei „Surich“ herauskam. Ebenso schnell platzten auch die anderen Falschangaben und die Fingerabdrücke ergaben den Rest.
Hrinco war im Herbst 2011 für gute Führung auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen worden, obwohl er noch drei von fünf Jahren Freiheitsstrafe abzusitzen hatte. Sie werden nun zu der neuen Strafe hinzukommen, welche bei versuchtem Betrug und Annahme falscher Identität bei etwa sechs Jahren liegt.