Temeswar (ADZ) - 200 Impftermine pro Tag hatte am Wochenende die Landesplattform für das Munizipalkrankenhaus von Lugosch/Lugoj vergeben und etliche Temeswarer hatten sich für die kommenden sechs Wochen dort einen Impftermin gesichert, doch die Kapazität des Spitals liege gegenwärtig bei höchstens 60 Impfungen pro Tag. Dies teilte der Lugoscher Krankenhausdirektor Ionuț Cocoș am Montag mit, nachdem von etlichen Pannen beim Start der Kampagne in den Lokalmedien berichtet wurde. Am Montag hatten sich mehrere Bürger vor dem Spital eingefunden, letzt-endlich konnten alle geimpft werden, doch die Terminplanung konnte nicht eingehalten werden. Cocoș sagte, dass die Lage auf einen Fehler der Terminvergabeplattform zurückzuführen sei; man habe die Impfplätze so vergeben, als würde es in Lugosch drei Impfzentren geben, doch in Wahrheit sei vorerst nur ein Zentrum in Betrieb.
Die anderen zwei Zentren, die in der Lavinia-Miloșovici-Sporthalle eingerichtet wurden, konnten vorläufig nicht eröffnet werden. Entsprechend der Entwicklung werde man nun die Bürger anrufen und umdisponieren müssen, sie sollen neue Termine bekommen. Im Krankenhaus selbst könne man kein weiteres Zentrum einrichten, weil das Spital an Covid-19 Erkrankte behandelt.
Mittlerweile teilte die Präfektur mit, dass man die zuständigen Bukarester Stellen angesucht habe, die Zahl der Impfzentren im Kreis Temesch zu erhöhen. In Temeswar und Umgebung sollen acht weitere Zentren die Arbeit aufnehmen, je eines davon in Girok/Giroc und Neumoschnitza/Moșnița Nouă. Auch in Lugosch soll ein zusätzliches Zentrum in Betrieb gehen. Der Bürgermeister von Girok, Ionel Toma, sagte, dass seine Verwaltung alles vorbereitet habe und auf die Eröffnung warte. Man bräuchte Personal und Impfstoff und die Arbeit könne aufgenommen werden, sagte Toma. Ähnlich sei die Lage in Neumoschnitza, berichtete der dortige Bürgermeister Florin Bucur, wenn das Personal vorhanden sei, könne mit der Massenimpfung begonnen werden.
Da in Temeswar vorläufig nur drei Zentren bereitstehen, davon zwei in der Iulius Mall und eines im CFR-Spital, übte am Montag Ex-Bürgermeister Nicolae Robu harte Kritik an seinem Nachfolger Dominic Fritz. In vergleichbaren Großstädten wie Klausenburg/Cluj-Napoca und Jassy/Iași habe man 10-12 Impfzentren eröffnen können, in Temeswar nur zwei. Und nun müssten die Temeswarer nach Lugosch oder Detta oder Hatzfeld fahren, um sich impfen zu lassen. Dies sei eine nationale Schande und hänge allein mit der Unfähigkeit von Fritz zusammen. Er habe die Gutgläubigkeit der Temeswarer skrupellos ausgenutzt und sei nun an allem schuld.