Bukarest (ADZ) - Bei der Vorstellung des Strategiedokuments für den Zeitraum 2024 – 2028 haben die Behörden konkrete Zahlen zum Umfang der Szene genannt: Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres liefen Ermittlungen gegen 170 Personen unter Verdacht auf Menschenhandel an, über 70 Verdächtige seien in Untersuchungshaft genommen worden. Eine große Anzahl von Menschen werde auch im Inland ausgebeutet, hieß es. Tendenziell sei zwischen 2018 und 2022 der Menschenhandel vor allem zum Zweck der Arbeitsausbeutung und der Bettelei im Vergleich zu den vier Vorjahren zurückgegangen, während der Menschenhandel mit dem Ziel sexueller Ausbeutung weniger ausgeprägt abgenommen habe, so die offizielle Bilanz.
In Zukunft will der Staat zunehmend auf Präventivmaßnahmen wie Aufklärung in Städten und ländlichen Gemeinden setzen. Lehrer und Eltern sollen besser informiert werden, um potenziellen Opfern die entsprechenden Risiken besser erklären zu können. Ehemalige Opfer der Menschenhändler sollen sich idealerweise bei der Umsetzung der Programme ebenfalls engagieren, hieß es auf der Auftaktkonferenz des Innenministeriums.
Allerdings müsste auch die Strafverfolgung effektiver werden und grundsätzlich müsste auch mehr für den Schutz und die Betreuung der Opfer von Menschenhandel getan werden. Die Strategie erkennt auch die Personalnotlage in vielen relevanten Bereichen an. Laut Innenministerium sei nur eine geringe Anzahl gezielter Angebote auch für minderjährige Opfer vorhanden; die Kooperation zwischen Behörden und privatrechtlichen Stellen für die Betreuung der Opfer gestalte sich auf eine schwierige Weise und die Mittel, die zur Fürsorge der Opfer eingeplant werden, seien nicht ausreichend, räumt die Strategie ein.