Gabriel Olariu, ein Lugoscher Geschäftsmann, der zur fünfköpfigen Gruppe der Lugoscher Geschäftsleute gehört, die das rückerstattete Vermögen des jüdischen Unternehmers der Zwischenkriegszeit. Max Auschnitt/Aușnit verwalten, steckt voller Überraschungen. Sein Projekt eines „Technischen Kollegiums Max Aușnit“, das Flugzeugmechaniker direkt am Flughafen Karansebesch ausbilden soll, hängt angeblich bloß noch an einer Unterschrift eines Unterrichtsministers – und wird „höchstwahrscheinlich” im kommenden Schuljahr starten.
Sein weiteres Projekt, das eines Flugzeugschrottplatzes für Passagierflugzeuge auf dem rund 180 Hektar großen Karansebescher Flughafengelände, ist in der Schwebe, insofern, als dort noch kein einziges Flugzeug zerlegt und der Schrottplatz auch als Übungsfeld der künftigen Flugzeugmechaniker dienen soll – die noch nicht dort sind.
Nun trat Gabriel Olariu mit einem dritten (und dem wohl ehrgeizigsten) Projekt an die Öffentlichkeit: Karansebesch soll als Flughafen reaktiviert und zum größten Cargo-Flughafen Westrumäniens umfunktioniert werden. Als Zeithorizont zur Inbetriebnahme gab Olariu „Spätsommer-Herbst 2019” an.
Die Bemühungen seiner Firma zur Wiederbelebung des Flughafens Karansebesch seien „ziemlich weit fortgeschritten“, sagte er den Medien. Er peile einen „Flughafen mit allgemein offenem Flugverkehr, mit Gewichtung auf den Cargotransport“ an: „Man arbeitet bereits am Flugsicherheitsplan und am Sicherheitsplan des Flughafens, es laufen Studien zur Pistenfestigkeit und -tragfähigkeit, die Immobilien werden saniert – der Flugleitturm ist zu 90 Prozent fertig – und auch die Unterkünfte für Grenzpolizei, Inlandsgeheimdienst SRI, Zoll usw. werden hergerichtet.“
Alles laufe plangemäß, versicherte Olariu, und: Er schätze die Chancen für eine Genehmigung durch die Rumänische Behörde für Flugverkehr sehr hoch ein, sowohl bezüglich Personen- als auch Frachtverkehr. Ein „Problemchen“ sei noch ungelöst: Das Flughafengelände besteht aus einer rund 180 Hektar großen Fläche, innerhalb derer es ein 3,9 Hektar großes Grundstück mit fünf Besitzern gibt, die das Grundstück bisher dem Kreisrat – dem Gesamtbesitzer, seit das Verteidigungsministerium auf das Gelände verzichtet hat – verpachtet hatten. Das Grundstück von 3,9 Hektar sollte vom Kreisrat mit einem anderen getauscht werden, um eine einheitliche Besitzsituation zu schaffen, doch kam es zu Zwistigkeiten mit den fünf Besitzern und bis November 2017 lief ein Prozess darum. Das Gericht entschied zugunsten des Kreisrats, doch die Besitzer gingen in Revision. Die rechtliche Lage ist also unklar, folglich kann um EU-Finanzierung nicht angesucht werden. Auch die Genehmigung für den Flughafen kann nicht vorankommen.
Bisherigen Expertenberichten zufolge könne die Start- und Landepiste auch von Großraumflugzeugen (bis zu Boeing 737) benutzt werden, behauptet Olariu. In der Investitionsphase rechnet er auch mit EU-Finanzierungen, zumal er in dieser Richtung Erfahrung hat, nachdem er mit seiner Firma bereits vier EU-Projekte erfolgreich abgewickelt hat. Mit der Genehmigung für den Flughafen Karansebesch rechnet er „bestimmt 2019.“
Weniger optimistisch zeigt sich der Präsident des Kreisrats Karasch-Severin, Silviu Hurduzeu (PSD). „Da läuft noch ein Prozess, wie ich wiederholt drauf aufmerksam gemacht habe. Es geht um die Konzession, um die Grundgebühr. Bis mir kein endgültiges Gerichtsurteil vorliegt, ziehe ich es vor, zum Flughafen Karansebesch zu schweigen“, sagt er.