Mit neuen Uniformen sollen schon bald die Kontrolleure in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Temeswar beeindrucken. Um der Kleidung eine zusätzliche Wirkung zu geben, hatte der Direktor des öffentlichen Nahverkehrsbetriebs RATT beabsichtigt, Kontrollgänger sogar mit ihren Dienstwaffen auf Streifzug durch Bahnen und Busse zu schicken. „Übereifer“ nannte ein solches Vorhaben der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu und schmetterte postwendend die Pläne von RATT-Direktor Ioan Goia ab.
Grundsätzlich brauchen Kontrolleure in Bahnen und Bussen mehr Prestige, auch wenn ein seriöser Auftritt nicht allein durch eine Uniform gesichert werden kann. Ioan Goia will nämlich mit seinen Kontrolleuren mehr tun, als nur Schwarzfahrer ausfindig machen. Ordnungswidrigkeiten aller Art sind dabei im Visier des Direktors der Stadtwerke, aber auch Verbrechen, bei denen falsche Kontrolleure sich die Situation von Schwarzfahrern zunutze machen und diesen Schmiergeld abknöpfen.
25 Wach- und Sicherheitsleute hat derzeit RATT ausgewählt: Sie sollen zum einen mit der Waffe am Gürtel verschiedene betriebseigene Einrichtungen überwachen, aber auch die Ticketkontrolle im öffentlichen Nahverkehr übernehmen. Uniformen und Waffenschein sollen die Kontrolleure tragen und eben wie Sicherheits- und Wachleute auftreten, sagte Ioan Goia. Luftdruckpistolen oder solche mit Kautschukkugeln werden zur Ausstattung der Wachleute & Kontrollgänger gehören. Direktor Goia konnte sich gut vorstellen, dass diese in gemischten Teams mit den Kommunalpolizisten auf Streife durch die Verkehrsmittel gehen. Bürgermeister Robu hatte seinerseits darauf hingewiesen, dass Kontrolleure mit Autorität grundsätzlich notwendig sind, da es zu wenige Kommunalpolizisten bei der Stadt gibt.
Nicolae Robu vermerkte aber auch, dass er nicht in die Pläne des Direktors der Stadtwerke eingeweiht war. Direktor Goia habe beabsichtigt, die Zahl der Sicherheitskräfte, die auf öffentlichen Verkehrsmitteln im Einsatz sind, aufzustocken und diese dabei in Uniformen und mit Waffen auftreten zu lassen. Sie sollen jene ausfindig machen, die die Fahrgäste stören, aber auch Diebstähle verhindern. „Unsere Kontrolleure hatten anfänglich keine Kompetenzen dieser Art“, argumentiert Goia. Durch die Präsenz der Wachleute könne die Frage nach Sicherheit der Bürger im Verkehrsmittel beantwortet werden, so Goia weiter. Robu gibt zu, dass allerlei Ordnungswidrigkeiten und gar Verbrechen in den Verkehrsmitteln geschehen und dass es notwendig ist, dass jemand für Ruhe und Ordnung sorgt, doch Waffen seien keineswegs notwendig, betonte der Bürgermeister.
Das ehemalige Kontrollkorps der RATT gibt es nicht mehr, und Direktor Goia hat entschieden, die Wachleute auf Kontrolle zu schicken, um die Tätigkeit des Unternehmens effizienter zu machen.