Kontrovers

Politschach: Nica will Remis mit Vorzügen

Seit Wochen feilschen USR-PLUS und PNL um die Spitzenämter in der Temescher Kommunalverwaltung. Was zunächst logisch schien, hat letzten Erkenntnissen und Insiderinformationen nach nur noch wenig Bestand. Den Wahlergebnissen und auch der Tatsache geschuldet, dass keine der Parteien über eine Mehrheit in den Räten verfügt, wäre es gerecht gewesen, dass sowohl in der Stadt als auch im Kreis je ein Vize der USR-PLUS und je einer der Liberalen seinen Platz hat. Der neue Kreisratsvorsitzende, Alin Nica, will jedoch seine beiden Stellvertreter aus seiner eigenen Partei, Dominic Fritz hingegen soll beide stellvertretenden Bürgermeisterposten mit seinen eigenen Parteikollegen besetzen.

Bei einem solchen Szenarium wäre der Kreisrat wohl komplett in der Hand von Alin Nica und PNL und die Stadt komplett bei Dominic Fritz und der USR-PLUS. Vorteil für Nica, denn die Karten sind im Kreis leichter zu mischen. Nicht zuletzt sitzen ganz gewichtige Männer der Liberalen in den Kleinstädten des Kreises. So der politisch nach oben strebende und verwaltungsmäßig erfolgreiche langjährige Bürgermeister von Großsanktnikolaus, D²nu] Groza, der  Parlamentskandidat und langjährige Bürgermeister von Detta, Petru Roman, dann Sorin Munteanu, Bürgermeister in Busiasch, Darius Postelnicu in Hatzfeld oder der neue Stadtvater von Lugosch, Claudiu Buciu. Außerdem hat Dominic Fritz seinen Partnern aus der PNL auf Kreisebene nur wenig zu bieten, auch deshalb nicht, weil er in seiner Partei kein wichtiges politsches Amt bekleidet. Mit der sogenannten Alleinherrschaft sieht sich Dominic Fritz auf den Weg zu einem Lokalbaron, der schalten und walten kann, wie er nur will. Doch über dieses Risiko des fehlenden Pluralismus an der Stadtspitze hinaus, steht der neue Bürgermeister und sein Team vor einem extrem schweren Winter. Die Corona-Pandemie mit einer hohen Infektionsrate in der Stadt, mit möglichen sozialen Brennpunkten, mit einem überschuldeten städtischen Heizwerk.