Reschitza - Der Stadtrat Reschitza genehmigte auf seiner Januartagung die Aufnahme eines Kredits von 31 Millionen Lei. Seine Laufzeit beträgt 12 Jahre. Mit diesem Kredit sollen die Kofinanzierungs-Verpflichtungen der Stadt für die von ihr an Land gezogenen EU-Gelder für Projekte zur Stadtentwicklung erfüllt werden. Stadtrat und Bürgermeister Ioan Popa versicherten sich gegenseitig, dass es zu dieser Kreditaufnahme keine Alternativen gäbe, weil das laufende Eigeneinkommen der Stadt zu gering ist für EU-Kofinanzierungen des Umfangs, die Reschitza tätigt.
Einerseits, so die einstimmige Meinung im Stadtrat, sei es ausgezeichnet, dass die Projektteams, die Bürgermeister Ioan Popa ab 2016 ins Leben gerufen hat, immer erfolgreicher sind in der Akquirierung von EU-Unterstützungen. Andrerseits werde es immer schwieriger für die Stadtverwaltung, die nötigen Kofinanzierungen aufzutreiben. Daraus folgte der Zwang, sich zu verschulden, zumal die Stadt selber nie im Stande wäre, die von der EU zugeschossenen Gelder selbst aufzubringen und andererseits, weil jedes erfolgreiche EU-Projekt zur Attraktivität der Stadt und damit indirekt zu einer Beschleunigung der Abzahlmöglichkeiten der Schulden führen kann, in dem Maße, wie eine attraktivere Stadt die Schaffung von Arbeitsplätzen begünstigt. Bürgermeister Ioan Popa, der sich als wahrer Antreiber in Sachen Stadterneuerung erweist, erklärte die Bereitschaft seines Stadtrats zur Genehmigung der Schulden so: „Inzwischen ist jedem klar, dass wir das nötige Geld zur Kofinanzierung von EU-Projekten aus eigenen Mitteln nicht aufbringen können. Da musste ich gar nicht viel erklären. Und dass die Stadt erneuert und attraktiver gemacht werden muss, wenn wir ein Echo unter Unternehmern heraufbeschwören wollen, auch das ist immer mehr unter meinen Ratsherren klar.“
Der Kredit soll benutzt werden, „um in erster Linie die Wiedereinführung des Straßenbahnverkehrs mitzufinanzieren“, erklärte Popa den Medien. „Wie man inzwischen zur Genüge weiß, haben wir dafür rund 40 Millionen Euro an Land gezogen und peilen weitere 17 Millionen Euro für die modalen Transferstationen, Straßenbau und den Ankauf von Elektro-Bussen an. Zwei Prozent Kofinanzierung der Stadt für 57 Millionen Euro sind gut über eine Million Euro. Nahezu ebenso viel – ja sogar mehr, rechnet man die Zusatzarbeiten hinzu, die die EU nicht finanziert – kostet die Wärmedämmung von fünf Reschitzaer Schulen, die 2019 beginnt. Den größten Brocken aber, rund 40 Prozent des Gesamtkredits, stellt die Kofinanzierung der Wärmedämmung von 20 Wohnblocks dar, die seit fast zwei Jahren vorgesehen ist und die 2019 in Angriff genommen wird. Nicht zu vergessen die Neueinrichtung des Reschitzaer Hauptplatzes, die wahrlich keinerlei Aufschub mehr duldet. Insgesamt hat Reschitza in den kommenden Jahren 42 Projekte mit Finanzierung aus den EU-Töpfen umzusetzen. Deshalb brauchen wir den Kredit für die Kofinanzierung.“