Neustadt/Bukarest – Der Präsident des Kreisrats Maramuresch/Maramureș, Gabriel Valer Zetea, empfing am Montag den ukrainischen Botschafter in Bukarest, S.E. Ihor Prokopchuk, zu Gesprächen über aktuelle grenzüberschreitende Projekte und eine verstärkte Zusammenarbeit im Kontext des Ukrainekriegs.
Im Mittelpunkt des Austauschs stand der Bau des neuen Tisa-Brückenübergangs bei Marmaroschsiget/Sighetu Marmației, der kurz vor seiner Fertigstellung steht. Zetea appellierte an den Botschafter, sich in Kiew für die zügige Fertigstellung der Zufahrtsstraße auf ukrainischer Seite einzusetzen. Ziel sei es, bis Ende des Jahres eine durchgehende Straßenverbindung zu gewährleisten. Die Brücke wird als wichtiger Impulsgeber für die wirtschaftliche Entwicklung der Region angesehen.
Zetea und Prokopchuk betonten die Bedeutung neuer Grenzübergänge, unter anderem zwischen Iablunivka und Remeți, zur Förderung der Mobilität und regionalen Entwicklung. In diesem Zusammenhang kündigte der ukrainische Botschafter die Eröffnung eines ukrainischen Konsulats in Marmaroschsiget an – ein deutliches Zeichen für die Vertiefung der bilateralen Beziehungen in der Grenzregion Maramureș–Transkarpatien.
Ein weiteres zentrales Thema war die Rolle des Kreises Maramuresch in der „Allianz zur Rekonstruktion der Ukraine“, einem neuen Partnerschaftsabkommen zwischen zwölf rumänischen Kreisräten und den Entwicklungsagenturen Nord-West und Nord-Ost. Dieses Abkommen ermöglicht es, konkrete Beiträge zum Wiederaufbau der Ukraine zu leisten – etwa durch Lieferungen von dringend benötigtem Material. Der Botschafter hob dabei den akuten Bedarf an Fenstern und Zubehör für die stark betroffene Region Sumy hervor.
Der Kreisratsvorsitzende übermittelte auch das Inte-resse transkarpatischer Partner an einer Kooperation mit Schaf- und Ziegenzüchtern aus der Maramuresch. Eine offizielle Zusammenarbeit könnte mit Unterstützung der Landwirtschaftsministerien beider Länder vorangebracht werden.
Zudem bat der ukrainische Botschafter um Unterstützung bei der Sanierung des ukrainischen Gymnasiums „Taras Schewtschenko“ in Marmaroschsiget – ein Projekt, das in enger Abstimmung mit den örtlichen Behörden weiterverfolgt werden soll.
Abschließend kündigte der Kreisratsvorsitzende Zetea eine Delegationsreise in die Partnerregion Ivano-Frankivsk für August oder September an. Damit soll die Zusammenarbeit auf kultureller, wirtschaftlicher und verwaltungstechnischer Ebene weiter gestärkt werden.