Reschitza – Im Zentralen Wahlbüro des Verwaltungskreises Karasch-Severin in Reschitza waren Montagabend um 20 Uhr – die Uhrzeit, wo auf Beschluss des Vorsitzenden Richters Rustin Ciasc das Büro bis Dienstag 8 Uhr geschlossen wird – die Ergebnisse der Kommunalwahlen aus 327 von insgesamt 365 Wahllokalen eingetroffen. Von den 115.635 gültig abgegebenen Stimmen (bei 7256 ungültigen) entfielen 36,61 Prozent auf die PSD und 34,80 Prozent auf die PNL. Zum Zünglein an der Waage, die über den Vorsitzenden des Kreisrats entscheiden werden, sind hiermit die UNPR (6,72 Prozent) und die PMP (6,33 Prozent) geworden. Alle anderen Parteien, auch die ALDE (2,81 Prozent) des Senatspräsidenten Călin Popescu-Tăriceanu, liegen unter der Schwelle der 5 Prozent. Im Lauf des Dienstags mussten noch die (für die PNL extrem stark ins Gewicht fallenden) Wahlzettel aus Karansebesch (seit 1990 eine Hochburg des rechten Spektrums) sowie aus einer Reihe von Gemeinden, die als PSD-treu gelten, ausgezählt werden. Die Gerüchteküche in Reschitza wusste Montagabend zu berichten, dass laut eigener Stimmenauszählung der Parteien die PSD mit 77 Stimmen denkbar knapp vorne liegt.
Wie dem auch sei, fest steht inzwischen, dass die 31 Sitze im Kreisrat hauptsächlich zwischen der PSD (wahrscheinlich 13 oder 14) und der PNL (wahrscheinlich 13) verteilt werden, zu denen noch 2 oder 3 Sitze der UNPR und 2 Sitze der PMP kommen. Damit haben die beiden kleinen Parteien die Chance, die Königsmacher zu spielen und um einen der Sitze als Kreisratsvizepräsident zu pokern.
Da bekannt ist, wie sehr UNPR-Kreischef Ion Tabugan im Vorfeld der Wahlen die Nähe zur PNL gesucht hat (er wollte sogar zu ihr zurück, was ihm verwehrt wurde) und wie unzufrieden er mit der Postenpolitik des PSD-Kreischefs Ion Mocioalcă war (der kaum je Rücksicht nahm auf die Postenwünsche des Allianzpartners UNPR), darf von einer UNPR-Favorisierung des PNL-Kandidaten für die Kreisratspräsidentschaft, Ion Marcel Vela, ausgegangen werden. Wie die Neulinge von der PMP entscheiden werden, ist bisher nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Doch sind auch ihre Chancen im Poker der Lokalpolitik um einen Posten als Stellvertreter des Kreisratschefs nicht zu unterschätzen.
Vor Redaktionsschluss gab das Zentrale Wahlbüro des Kreises Karasch-Severin bekannt, dass alle Stimmen ausgezählt und die Wahlzettel überprüft wurden. Demnach hat die PSD 47.767 Stimmen (36,41 Prozent) und die PNL 47.489 Stimmen (36,19 Prozent) erhalten. Demzufolge sind der PSD 14, der PNL 13 Sitze zugeteilt worden. Die UNPR erhielt 8136 Stimmen (6,20 Prozent) und die PMP 8078 (6,15 Prozent), demnach beide je zwei Sitze im Kreisrat. 8051 Stimmzettel sind für ungültig erklärt worden. Für eine einfache Mehrheit im Kreisrat sind 16 Stimmen nötig. Die Koalitionsverghandlungen für die Mehrheiten im Kreisrat haben begonnen.