Temeswar - Dem alten wie auch dem gegenwärtigen Temeswar ist eine Gruppenausstellung gewidmet, die von dem Verband der bildenden Künstler Filiale Temeswar an gleich zwei Orten, in der Galerie „Helios“ und in der Galerie der Stadt, untergebracht ist. Unter dem Titel „Temeswar – von der königlichen Residenz zur europäischen Kulturhauptstadt“ sind mehrere Werke der Temeswarer Künstler zusammengetragen. Die Ausstellung ist dem Stadtfest gewidmet, das am 3. August stattfindet, und beleuchtet verschiedene Etappen in der Stadtgeschichte, angefangen mit einem Ereignis, das sich in diesem Jahr zum 700. Mal gejährt hat: Der ungarische König Karl Robert von Anjou war im Jahre 1315 mit seinem Hof von Buda nach Temeswar umgezogen, weil das Königshaus dort unter dem Druck der Feudalkämpfe gestanden hat. Die Künstler – Maler, Grafiker, Bildhauer und Designer – thematisieren diverse Aspekte der Stadt: von Denkmälern oder Gebäuden, die für die Stadt symbolisch sind, bis hin zu den Schönheiten der Natur.
Die Besucher der Ausstellung werden sich verschiedene Sehenswürdigkeiten der Stadt anschauen können, die in künstlerischer Form in den verschiedensten Techniken festgehalten wurden: So hat sich Diana Andreescu für die Digitaltechnik entschieden, als sie die neue Fassade der Oper über die aus dem 19. Jahrhundert aus den Plänen der Architekten Helmer und Fellner stammende gelegt: Ein besonderer Effekt wurde erzeugt – Geschichte, die durchschimmert. Die orthodoxe Kathedrale im Stadtzentrum wird als leuchtendes Gebäude in der Nacht von Viorica Buga in einem Ölgemälde festgehalten: Die Kathedrale strahlt gelb-warm hinter einem Zickzack von schwarzen Ästen. Für Architekturdetails, die schon Fotografen interessiert haben, entschied sich Lia Popescu, als sie die Tore auf der Preyer-Straße zum Motiv ihrer in einer gemischten Technik erstellten Bilder machte. In einem „Temeswarer Kaleidoskop“ trägt Daniela-Areta Vo{tinaru vier Motive aus dem Stadtzentrum zusammen: die Kathedrale, die Oper, die Wölfin und den Springbrunnen. Das Wasserkraftwerk an der Bega (Victor Acatrinei) oder die Avram-Imbroane-Straße (Pavel Torony) werden ebenso zum Motiv erhoben wie etwa der silberne Regen (Ecaterina Schiwago) oder die Magnolien, die jedes Frühjahr am Bega-Ufer blühen (Vasile Dancu). Es ist schwer unter den vielen Exponaten eine einzige als Symbol hervorzuheben, aber das könnte durchaus Constantin Grangures Holzskulptur „Der Stadtschlüssel“ sein. Kunstliebhaber können die Ausstellung bis zum 5. August besuchen.