Künstlercamp des „Stefan Jäger“-Museums

Ausstellungseröffnung mit Konzert an Hatzfelder Tagen

Das einzige Werk des Malers, das der Sammlung des „Stefan Jäger“-Museums gehört, ist eine Schenkung des aus Hatzfeld stammenden und derzeit in Deutschland lebenden Richard Sele, so Angela Chici.
Foto: Sergiu Dema

Temeswar– „Etnos“ (Altfel), „Etnos“(Anders)“ oder „Cercul care s-a închis“ (Der Kreis, der sich geschlossen hat) heißt das Künstlercamp, das in Hatzfeld/Jimbolia zwischen dem 13. und dem 23. Juli stattfinden wird. Veranstalter sind das Bürgermeisteramt Hatzfeld, das „Stefan Jäger“-Museum ebenda in Zusammenarbeit mit der Temeswarer Zweigstelle des Rumänischen Künstlerverbands - UAPT. Zwölf Künstler, darunter auch zwei deutsche Kunstschaffende, haben dem Aufruf der Organisatorin des Künstlercamps, der Kuratorin des „Stefan Jäger“-Museums, Angelica Chici, stattgegeben.

Auch drei Ehrengäste wurden eingeladen: der Kunstkritiker und Vorsitzende des UAP Temeswar/Timişoara, János Szekernyés, der Bildhauer und Vorsitzende des UAP Arad, Dumitru Şerban, und der Temeswarer Goldschmied Gigi Tăuş, der Ko-Initiator des Jazz-Festivals von Wolfsberg/Gărâna im Banater Bergland.

Mit diesem Künstlercamp möchten die Veranstalter die deutsche Minderheit würdigen, die nahezu 300 Jahre lang in diesem Raum eine besondere Rolle gespielt hat. Hatzfeld liegt an der rumänisch-serbischen Grenze und hat derzeit etwa 11.000 Einwohner. Das Heidestädtchen wurde im 18. Jahrhundert von Banater Schwaben besiedelt und stellt eine Matrix ihrer Art und Weise, von ihrem Baustil und ihrer Denkweise dar. So weist der Bauplan der Stadt gerade Straßen mit einem Schnittwinkel von 90 Grad (Schachbrettmuster)  auf.

Eine bildliche Dokumentation des Lebens der Banater Schwaben im Ort stellen die Gemälde und Skizzen des Hatzfelder Malers Stefan Jäger (1877-1962) dar. In seinen Malereien sind die Banater Schwäbische Traditionen, Bräuche, Trachten, Feiertags- und Alltagsbeschäftigungen festgehalten. Sein wohl bekanntestes Werk, das Triptychon „Die Einwanderung der Schwaben“, ist im „Adam Müller-Guttenbrunn“-Haus in Temeswar, eine Leihgabe des Temeswarer Kunstmuseums, ausgestellt. Mehrere Arbeiten von Stefan Jäger, ebenfalls aus der Sammlung des Temeswarer Kunstmuseums, sind im gleichnamigen Museum in Hatzfeld zu sehen.

Zehn Tage dauert das Künstlercamp in Hatzfeld. Nach Campabschluss werden die Werke in einer Ausstellung dem Publikum präsentiert. Zwei Malereien bzw. ein-zwei Klein- und Keramikplastiken werden die Künstler dem „Stefan Jäger“-Museum übergeben. Die Eröffnung der Ausstellung ist am ersten Tag des bereits zur Tradition gewordenen Stadtfestes am Freitag, den 24. Juli, um 11 Uhr, im Foyer des Kulturhauses vorgesehen. Kurator der Ausstellung ist der Künstler und Hochschullehrer Dr. Gabriel Kelemen von der Kunstfakultät der West-Universität Temeswar. Zu diesem Anlass wird auch das Buch von Gabriel Kelemen „Universalitatea Arhetipului Sferă-Vortex“ (Die Universalität des Archetyps Sphäre-Vortex) und sein Kurzfilm „Universal Standing Wave Principle“ vorgestellt.

Dem Publikum werden noch eine Skulpturenausstellung des Bildhauers Dumitru Şerban und eine Ausstellung von Gigi Tăuş mit in der Mokume-gane Technik angefertigten Schmuckstücken gezeigt. Für die musikalische Untermalung der Veranstaltung hat der Vorsitzende des Banater Forums, Johann Fernbach, ein Programm mit dem Streichquartett „Con anima“, bestehend aus Studenten der Musikhochschule in Temeswar, geplant.