Bukarest (ADZ) - Auf Anordnung von Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) haben am Montag Kontrollen in allen Treibstoff- sowie Flüssiggas-Tankstellen, -Umladestationen und -Depots im Land eingesetzt. Ciolacu hatte anlässlich eines Besuchs der Unglücksstelle in Crevedia, wo es am Samstagabend in einer illegal in Betrieb befindlichen LPG-Station zu einer folgenschweren Explosionsserie gekommen war, angekündigt, dass landesweit alle Treibstoff- sowie LPG-Tankstellen und -Depots unter die Lupe genommen würden und anschließend gegebenenfalls auch der geltende Rechtsrahmen geändert wird. Es werde keine Gnade geben – überall, wo die kleinsten Regelwidrigkeiten festgestellt würden, habe die Tätigkeit „auf der Stelle eingestellt“ zu werden, so der Premier.
Sowohl Ciolacu als auch seine Partei sind wegen der von der Firma eines einflussreichen PSD-Kommunalpolitikers verursachten Tragödie in Crevedia auf Hochtouren um Schadensbegrenzung bemüht, zumal auch der vorbestrafte sozialdemokratische Stadtvater von Crevedia gnädig über das illegale Treiben der Firma des Sohnes eines Parteikollegen hinweggesehen hatte. Von Reportern darauf angesprochen, entgegnete der PSD-Chef unwirsch, jeder sei „irgendjemandes Sohn“.
Der schwer unter Druck stehende PSD-Bürgermeister von Caracal, Ion Doldurea, der in einer ersten Reaktion noch gesagt hatte, es sei „ihr Problem“, dass Dutzende Feuerwehrleute bei der von der Firma seines Sprößlings verursachten Explosion verletzt wurden, gibt sich mittlerweile reumütig: Seine Aussage sei im Kontext „höchster Gemütserregung“ gefallen – er entschuldige sich ausdrücklich dafür, schrieb Doldurea bei Facebook. Der bekannte PSD-Großspender kündigte zudem an, seine Parteimitgliedschaft vorerst ruhen lassen zu wollen.