Hermannstadt – Die Frage nach dem Begriff „Heimat“ ist im Angesicht heutiger Flucht- und Migrationsbewegungen aktueller denn je. Aus den verschiedensten Ländern machen sich die Menschen des 21. Jahrhunderts auf den Weg, um anderswo ihr Glück zu suchen. So unterschiedlich die Ausgangssituationen in diesen Ländern sein mögen, so sehr ähneln sich die Probleme und inneren Konflikte der Menschen, die ihr Land verlassen haben. Die Lesereihe mit fünf Autorinnen und Autoren aus siebenbürgischen und anderen biografischen Kontexten möchte sich den Motiven rund um das Phänomen Auswanderung und den Konflikten widmen, die Menschen mit sich selbst austragen müssen, sobald sie in einem anderen Land ankommen und ein neues Leben beginnen müssen. Ziel ist es auch, Erfahrungen von Menschen im Gestern und Heute aufzuzeigen.
Bereits am 13. September startete die Lesereihe mit der siebenbürgischen Autorin Karin Gündisch. Die nächste Lesung findet mit Annemarie Otten am 4. Oktober um 18 Uhr im Erasmus Büchercafé statt. Otten wurde 1989 in Hamburg geboren, studierte Kommunikationsdesign und Kunstpädagogik und lebt in München. 2014 verfasste sie die Graphik-Novel „Elternerde“ und verarbeitet darin die Lebensgeschichte ihrer Großmutter, die 1943 als fünfjähriges Kind mit ihrer Familie aus dem rumänischen Banat flüchten musste.