„Made in Banat“-Messe erlebte ihre zweite Auflage

Duale Berufsausbildung nach deutschem Muster stand im Vordergrund

Eduard Dobre hieß die Politiker am Kolping-Stand willkommen. Im Bild (v.l.n.r.): Eduard Dobre, Ovidiu Ganț, Barbara Stamm, Forumsgeschäftsführerin Daniela Bărbulescu, Sylvia Stierstorfer, Bernd Fabritius und Peter Hochmuth

Temeswar - Bei schwer erträglicher Sommerhitze ging am Wochenende die „Made in Banat“-Messe am Freiheitsplatz in Temeswar/Timișoara über die Bühne. Dazu hatten der Deutschsprachige Wirtschaftsclub „Banat“ (DWC) und das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland eingeladen, wobei die Messe unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kultur- und Wirtschaftstage, die in diesem Jahr ihre zweite Auflage erleben, stattfand. Trotz der hohen Temperaturen kamen an den Ständen zahlreiche Besucher vorbei und ließen sich über die Rolle der deutschen Wirtschaft, aber auch über die Angebote der deutschen Kulturinstitutionen vor Ort informieren. Prominente Besucher, wie etwa die Bayerische Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm, die Aussiedler- und Vertriebenenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Sylvia Stierstorfer und der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und Nationale Minderheiten Bernd Fabritius nahmen an der Eröffnung der „Made in Banat“-Messe teil. Mit dabei war auch der Abgeordnete der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament, Ovidiu Ganț.
Insgesamt 15 Stände standen rings um den Freiheitsplatz, an einem Sonderstand wurden Autos und Motorräder ausgestellt. Die Wandergesellen aus Hermannstadt/Sibiu waren zugegen und schufen Nägel für den Gesellenbaum. Auch der Kolping-Verband, der mit dem Hermannstädter Gesellenverband eng zusammenarbeitet, bezog einen Stand. „Die Menschen durften mehr über Kolping Banat, einem Verband mit zwölf Kolping-Familien und über 800 Mitgliedern, erfahren. Außerdem stellten wir unser Projekt des Gesellenhauses in Temeswar vor. Das Projekt ist inzwischen fertig und wir müssen jetzt anfangen zu bauen“, sagte Eduard Dobre, Vorsitzender der Zentralorganisation der Kolping-Familien in Rumänien (KOR). „Das Gesellenhaus in Temeswar soll auch ein Haus für die wandernden Gesellen sein“, fügte Eduard Dobre hinzu.
Der Medienverein FunkForum und das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) bezogen ebenfalls einen Stand. ifa-Regionalkoordinatorin Cornelia Hemmann bereitete ein Quiz für die Besucher vor. „An unserem Stand können sich die Besucher über die Arbeit des ifa, das die deutschen Minderheiten im Ausland mit verschiedenen Programmen unterstützt, informieren“, sagte die ifa-Regionalkoordinatorin für Rumänien, Serbien und Ungarn. Der Literaturkreis „Stafette“ bot den Vorbeigehenden verschiedene Bücher in deutscher Sprache an.
Im Mittelpunkt der „Made in Banat“-Messe stand das Thema der dualen Berufsausbildung. „Die Wiedereinführung der Berufsschulen nach deutschem Modell ist ein großes Anliegen. Auf der einen Seite sehen wir mit großem Bedauern, dass jedes Jahr etwa 50 Prozent der Jugendlichen ohne Ausbildung und ohne Abitur in die Erwachsenenwelt entlassen werden und so zu Hilfsarbeitern werden. Auf der anderen Seite brauchen unsere Firmen Facharbeiter, um die mittlerweile hochwertigen Produkte hier herstellen zu können. Westrumänien und Temeswar sind schon seit Langem kein Billiglohnland mehr, was aber unsere Firmen als Herausforderung nehmen. Sie bringen verstärkt Prozesse hierher und brauchen verstärkt Facharbeiter“, erklärte der DWC-Vorsitzende Peter Hochmuth. Der Deutschsprachige Wirtschaftsclub „Banat“ hat zurzeit drei Partnerschulen, die das duale Ausbildungsmodell nach deutschem Muster eingeführt haben und mit Erfolg umsetzen. Sechs Berufsbilder sorgen dafür, dass den jungen Menschen, die diese Schulen besuchen, die beste Ausbildung geboten wird.