Außer Fotos haben die Deutschen bei ihrer Auswanderung aus Rumänien auch ihre Trachten mitgenommen, sagte Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des DFDR bei der Festveranstaltung zu den Heimattagen der Banater Deutschen. Porr erklärte so den ersten Teil des Mottos der Heimattage "Getreu zur Tradition - zuversichtlich in die Zukunft". Auch für den zweiten Teil hatte der DFDR-Vorsitzende seine Argumente: Kulturpflege, Studiengänge, das deutsche Staatstheater und das Banat als einer der bevorzugten Standorte der deutschen Wirtschaft, zählte Porr auf. Er war nur einer der vielen Redner, die beim 11. Heimattag der Banater Schwaben in der Temeswarer Oper zu Wort kamen. Das Motto argumentierten auch viele andere, die bei der Festveranstaltung sprachen, andere gingen auf Adam Müller Guttenbrunn und auf dessen Wirken ein, und weitere sprachen die Problematik an, mit der die Banater Deutschen trotz einer guten Minderheitenpolitik in Rumänien konfrontiert werden. Auf Adam-Müller-Guttenbrunn bezogen war die Festrede von Michael Szellner, stellvertretender Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat. „Adam-Müller-Guttenbrunn lebt in jedem von uns weiter“, so u.a. Szellner.
Es überraschte so manchen, als der Abgeordnete des DFDR, Ovidiu Ganţ, seine Rede auf Rumänisch hielt. Er wollte wohl so eine klare Botschaft an die Behörden senden, von denen er erwartet, vor allem das Problem der Räumlichkeiten, mit denen das deutsche Bildungswesen vielerorts konfrontiert ist, zu lösen. Man habe bei den Kommunalbehörden, noch nicht verstanden, "dass kein Unterricht in einem Internat erfolgen kann", sagte Ganţ, punktuell auf Temeswar bezogen. Direkt mitbekommen haben es die Angesprochenen nicht, da aus der Kommunalverwaltung sich niemand zur Veranstaltung bemüht hatte. Die stellvertretende Vorsitzende des Funkforums, Astrid Weisz, wies auf die Problematik in den Medien und der Abschaffung der Regionalsender in Ungarn hin und zog eine Parallele zu den zuletzt stattgefundenen Entlassungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Rumänien, was "keineswegs zuversichtlich" stimme.
Der scheidende Konsul Klaus Christian Olasz, der kurz vor seinem Mandatsende in Temeswar steht, sprach davon, dass "die Ausgereisten gerne nach Hause kommen" und er „großen Respekt vor den Hiergebliebenen hat“. Der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Deutschland, Peter Dietmar Leber, danke seinerseits allen, "die sich daran beteiligen, unsere Geschichte fortzusetzen". Verdienste von Banater Schwaben wurden, wie bei Heimattagen üblich, gewürdigt und geehrt. So erhielt der aus Billed stammenden Peter Krier für seinen Verdienste innerhalb der Landsmannschaft die Ehrennadel in Gold - die höchste Auszeichnung des DFDB. Kriers Tätigkeit sei in Bindung an Heimat und Landsmannschaft festzumachen, sagte der DFDB-Vorsitzende Karl Singer bei der Verleihung.
Die junge Lehrerin Sonia Chwoika aus Reschitza erhielt für ihre Tätigkeit in der Förderung von Kultur und Freizeitgestaltung den Stefan Jäger-Preis. Ihre Arbeit sei eigentlich eine „Lebenseinstellung, die mich darstellt“, so die Lehrerin aus dem Banater Bergland.