Zweck der Orgeln in den Kirchen ist, uns näher an Gott heranzuführen, betonte Stadtpfarrer Christian Plajer einleitend zu der am Freitag in der Schwarzen Kirche stattgefundenen Veranstaltung im Rahmen der Konzertreihe „Musica Coronensis“, wobei er auch den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest, Andreas von Mettenheim, aufs Herzlichste begrüßte. Anfangs wurde der Film „Orgeln aus Siebenbürgen“ in der Regie von Dan Paduraru, eine Produktion der Michael- Schmidt-Stiftung, vorgestellt nach einem beeindruckenden Drehbuch, wobei die Zuschauer und Zuhörer vermittels Martina Schmidt zu deren Wurzeln nach Siebenbürgen geführt wurden und einige der wichtigsten Orgeln der evangelischen Kirchen A.B. vorgestellt wurden.
Es handelt sich um die berühmten Sauer-, Hahn-, Hesse-, Maetz-, Prause-, Buchholz- Instrumente, die in den Aufnahmen, gespielt von den bekannten Organisten aus Siebenbürgen, beeindruckend auf Zuschauer und -hörer wirkten. Es geht vor allem um restaurierte Instrumente in den Werkstätten von Hermann Binder in Hermannstadt oder in der Orgelbauwerkstatt von Honigberg, in der Ferdinand Stemmer und Barbara Duttli nicht nur neuen Glanz diesen Instrumenten bieten, sondern auch Lehrlinge ausbilden, die diese Tätigkeit fortführen werden.
Den Dank im Namen der Honterusgemeinde und der Kronstädter allgemein wurde von Stadtpfarrer Christian Plajer, Dechant des Kronstädter Bezirkskonsistoriums, der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland für die substanzielle Unterstützung dieser Veranstaltungsreihe ausgesprochen, die nun bei der zehnten Auflage angelangt ist und womit Kronstadt ein etabliertes Musikfestival landesweit vorweisen kann. In seiner Ansprache in der Schwarzen Kirche vor zahlreichen Musikfreunden, aber auch vor den Vertretern der lokalen Behörden und kirchlichen Vertretern anderer Konfessionen, wies Botschafter Andreas vom Mettenheim auf die zivilisatorische Bedeutung der deutschen Minderheit für dieses Land hin.
Es folgte die Einweihung der Repser Orgel, diesem Schmuckstück unter seinesgleichen, die 2005 aus der Kirche von Reps nach Kronstadt verlagert werden musste wegen den da eingeleiteten umfassenden Restaurierungsarbeiten. Der Einweihungsakt wurde vom Dechanten des Kronstädter evangelischen Kirchenbezirkes A.B. Christian Plajer in Anwesenheit des Pfarrers von Reps, Siegmar Schmidt, vorgenommen.
Während der Restaurierungsarbeiten wurde im Balg der Orgel das Baujahr 1699 entdeckt, ein Werk des „Zackarias... Orgelmacher zum Deutschen Kreuz“ (Deutsch-Kreuz).
Der schweizerische Orgelbauer Ferdinand Stemmer bot die Erklärungen zu dem wertvollen Instrument mit seinen zwölf Registern, während Steffen Schlandt an der Orgel die nun gebotenen interpretativen Möglichkeiten, die neue Farbe des Instrumentes, unter Beweis stellte. Nach Abschluss der Restaurierung der Kirche in Reps soll die Orgel, die vorläufig im Chor der Schwarzen Kirche, links des Altars, ihren Standort gefunden hat, wieder an Ort und Stelle erklingen. Dank gebührt somit allen: Den Sponsoren, die sich für die Restaurierung sehr großzügig erwiesen haben, den Restauratoren, den Initiatoren des gesamten Projekts zur Restaurierung der Orgeln.