Nach ICR-Eklat: Parlament fordert ernste Konsequenzen

Außenausschuss will Abberufungen beantragen

Bukarest (ADZ) - Der Eklat um den Fauxpas des Rumänischen Kulturinstituts (ICR) und der rumänischen Botschaft in Paris könnte für die Hauptverantwortungsträger der beiden Einrichtungen ein bitteres Nachspiel haben: Der Außenausschuss des Senats empfahl am Dienstag nach einer Anhörung des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Radu Podgorean, die umgehende Abberufung von Botschafter Bogdan Mazuru sowie der ICR-Leiterin vor Ort, Yvette Fulicea.

Erklärungen abgeben sollte eigentlich Außenminister Bogdan Aurescu persönlich, weil dieser jedoch außer Landes weilte, stand Staatssekretär Podgorean dem Außenausschuss Rede und Antwort. Ausschussvorsitzender Petru Filip teilte nach der Anhörung mit, dass bis zum Fazit der Innenrevision des Auswärtigen Amtes die rumänische Botschaft in Paris „sämtlichen Empfängern der Unglücks-Mail eine formelle, schriftliche Entschuldigung zu unterbreiten hat“. Auch bestehe der Ausschuss auf der Abberufung von Botschafter Mazuru und der ICR-Leiterin Fulicea. Den Botschafter zurückrufen kann letztlich allerdings nur das Staatsoberhaupt.

Der Skandal war letzte Woche ausgebrochen, nachdem das ICR Paris E-Mails mit Einladungen zu dem aus Anlass von Johannis’ Staatsbesuch organisierten Empfang verschickt hatte, in deren Anhang sich irrtümlicherweise auch eine Gästeliste der Botschaft mit wenig schmeichelhaften Vermerken über die einzelnen Geladenen befand.