„Neue Bilder zu alten Liedern“

Wiederentdecktes Kinderbuch mit Illustrationen von Grete Csaki-Copony neuauflegt

Hermannstadt - Fast taggenau zum 120. Geburtstag der Künstlerin Grete Csaki-Copony erscheint im Hermannstädter hora Verlag die Neuauflage von „Kindersang. Neue Bilder zu alten Liedern“. Das Buch wurde 1920 im W. Krafft Verlag Hermannstadt herausgegeben und in unveränderter Form nachgedruckt.

Vorgestellt wurde das Buch am vergangenen Mittwoch anlässlich einer Jubiläumsveranstaltung zu Ehren Csaki-Coponys im Begegnungs- und Kulturzentrum Friedrich Teutsch. „Bis vor kurzem wusste nicht einmal die enge Familie von der Existenz dieses Buches“, erzählte Dr. Wolfgang Höppner vom hora Verlag. Während einer Buchvorstellung in Kronstadt/Braşov sei ein Besucher auf sie zugekommen mit dem Hinweis auf das Werk. Ein unbeschädigtes Exemplar konnte in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig ausfindig gemacht werden. Höppner dankte den dortigen Mitarbeitern, die dem Hermannstädter Verlag eine professionelle Digitalisierung des Buches zur Verfügung stellten.

„Kindersang“ enthält insgesamt 18 Lieder, Liedchen und Gedichte, von Klassikern wie „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ oder „Der Mond ist aufgegangen“ bis hin zu sächsischen Reimen wie „Foljen, hiren“ und „Meng schäjeltcher sen zerässen“. Die Texte illustrierte Csaki-Copony seinerzeit mit einfachen, aber ausdruckstarken Bildern. Zur Neuauflage ist ein Begleitheft erschienen. Dieses enthält die im Buch in Frakturschrift abgedruckten Texte noch einmal in moderner Antiqua-Schrift, eine Übersetzung der sächsischen Texte ins Hochdeutsche sowie Noten der Texte, für die Melodien bekannt bzw. ausfindig gemacht werden konnten. Joachim Wittstock steuerte außerdem Anmerkungen zu den verwendeten Quellen und zur Übersetzung der vier siebenbürgisch-sächsischen Texte bei.

Besonderen Wert erhält dieses 20-seitige Buch, da es sich um Arbeiten aus der Anfangszeit des Schaffens der Burzenländer Künstlerin handelt, die dem Vergessen anheim gefallen waren. Das Buch möge dem Betrachter und Leser einen Einblick in eine wenig oder bisher gar nicht bekannte Facette des Schaffens von Grete Csaki-Copony geben, meinte Höppner. Erhältlich ist es direkt beim Verlag oder in den deutschsprachigen Buchhandlungen.