Mit seinen 25 Jahren ist Michael Sifft der Jüngste im vor bald einem Jahr gewählten Vorstand des Kronstädter Ortsforums. Der Name Sifft ist unter den Kronstädtern und darüber hinaus gut bekannt. Vater Klaus ist Direktor der beiden Saxonia-Stiftungen, die im wirtschaftlichen und im sozialen Bereich vieles im Dienste der deutschen Minderheit in Siebenbürgen und deren Umfeld geleistet haben und weiterhin unternehmen; Großvater Harald Sifft war langjähriger Redakteur unserer Zeitschrift und auch Gründer der deutschsprachigen lokalen Fernsehsendung kurz nach dem Sturz des Ceaușescu-Regimes im Dezember 1989. So ist es nicht überraschend, dass Michael ebenfalls Interesse und Einsatzbereitschaft für die deutsche Gemeinschaft in Kronstadt beweist. Er wollte als Vorstandsmitglied einen direkten Kontakt zum Kronstädter Forum haben und einen unmittelbaren Einblick in dessen Tätigkeit gewinnen.
Das kann umso mehr geschätzt werden, wenn man beachtet, dass Michael Sifft in diesem Jahr sein Studium im Fach Allgemeinmedizin an der Medizinfakultät der Kronstädter „Transilvania“-Universität beendet. Er ist im sechsten Studienjahr; im November steht ihm die Abschlussprüfung bevor.
Wenn das Ortsforum den Status einer Rechtsperson erhält, das heißt, wenn die eigene Satzung vorliegt und anerkannt ist, dann kann die Forumstätigkeit auf solide, legale Basis gestellt werden, sagt Michael Sifft. Dieser Zeitpunkt ist nicht fern, der Satzungsentwurf ist so gut wie fertiggestellt, also unterschriftsreif. Michael Sifft wünscht sich mehr attraktive Veranstaltungen und Aktivitäten für die Jugend, so dass dann das Forum für diese Altersgruppe, die bisher zahlenmäßig unterrepräsentiert ist, viel interessanter wird. Das heißt nicht, dass die älteren Jahrgänge übersehen werden. Im Gegenteil – der zukünftige Arzt glaubt, dass deren ärztliche Betreuung über Forums- und Gemeindestrukturen verbessert werden kann. Die Zusammenarbeit mit dem evangelischen Altenheim Blumenau könnte ebenfalls ausgebaut werden.
Zur aktuellen gesundheitlichen Lage befragt, sagt Michael Sifft, dass ein Ende der Corona-Pandemie viel näher rücken würde, wenn die Impfbereitschaft der Bevölkerung hierzulande nicht so bescheiden wäre, wie sie nun mal leider ist. Mangelnde Information und ein geringes Vertrauen, nicht unbedingt in Ärzte und deren Wirken, sondern hautpsächlich in allem, was von staatlicher Seite gesagt und getan wird, seien mögliche Erklärungen einer verbreiteten Impfskepsis, obwohl eine Schutzimpfung, nach wie vor, die beste Vorbeugemaßnahme gegen einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf bleibt.