Temeswar - In wenigen Jahren wird die Stadt Temeswar/Timişoara eine neue staatliche Geburtenklinik haben. Die Ankündigung machte am Dienstag der Vorsitzende des Temescher Kreisrats, Călin Dobra, auf einer etwas unkonventionellen Pressekonferenz neben dem Unfallkrankenhaus Casa Austria. Auf dem 5000 Quadratmeter großen Grundstück neben der Casa Austria, in unmittelbarer Nähe des Temescher Kreiskrankenhauses, soll ab kommendem Jahr ein neues Gebäude errichtet werden. Der Bau wird über europäische Gelder finanziert – es handelt sich um ein grenz-überschreitendes Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Kinderkrankenhaus in Szeged zustande kommt.
Fast 12 Millionen Euro beträgt der Finanzierungsvertrag, der bald unterzeichnet wird, teilte Călin Dobra den Medien mit. Es folgt die Erstellung der Machbarkeitsstudie und – sollte sich die Ausschreibung zur Bestimmung des Bauunternehmens nicht in die Länge ziehen – die Arbeiten könnten schon im Herbst 2019 beginnen, sodass Temeswar frühestens 2020 eine neue Geburtenklinik bekommt. Bei der Pressekonferenz dabei waren auch Florin Bîrsăşteanu, ehemaliger Manager des Kreiskrankenhauses, von dem die Idee einer solchen Einrichtung vor etwa neun Jahren ausgegangen war, und Marius Craina, der aktuelle Kreiskrankenhausmanager, der mit der Umsetzung des Projekts vor Ort betraut wird. Die neue Geburtenklinik wird über 90 Betten in der Abteilung für Obstetrik-Gynäkologie, sechs Betten in der Intensivtherapie und 30 Betten in der Neonatologie verfügen. Hier soll auch eine In-Vitro-Fertilisations-Abteilung eingerichtet werden, so Marius Craina, der ebenfalls das vor Kurzem von der Premierministerin Viorica D²ncil² angekündigte Regionalkrankenhaus als „erste gute Meldung der verstrichenen Woche” erwähnte. In-Vitro-Fertilisationen können in Temeswar nur in privaten Arztpraxen vorgenommen werden.
Die Stadt Temeswar besitzt zurzeit zwei staatliche Geburtenkliniken: das Obstetrik- und Gynäkologiekrankenhaus „Dr. Dumitru Popescu” (in Temeswar als Odobescu-Klinik bekannt), das zum städtischen Krankenhaus gehört, und die Bega-Entbindungsklinik, die vom Kreisrat verwaltet wird, in der Victor-Babeş-Straße. „Diese Entbindungskliniken befinden sich in historischen Bauten, die gemeinsam mehr als zwei Jahrhunderte alt sind”, sagte Marius Craina.