Neuer Anschluss an A1 in zwei Jahren gebaut

USR-Politiker streiten über Autobahn Temeswar – Morawitza

Temeswar (ADZ) - Die Regionale Straßen- und Brückenbaudirektion in Temeswar hat am Donnerstag mitgeteilt, dass die vierspurige, 10 Kilometer lange Verbindungsstraße zwischen der Nationalstraße DN 69 (Temeswar – Arad) und der Autobahn A1 von dem italienischen Baukonzern Todini für knapp 190 Millionen Lei gebaut werden soll. Allein das italienische Unternehmen habe ein Angebot eingereicht, es wurde für angemessen bewertet, so dass der Vertragsunterzeichnung nichts mehr im Wege steht. In zwei Jahren soll die neue Straße ihrer Bestimmung übergeben werden. Gegenwärtig hat die Straßenbaubehörde Landvermessungsarbeiten ausgeschrieben, die für die Enteignung der notwendigen Grundstücke erforderlich sind. Den Eigentümern wird der Staat Entschädigungen im Gesamtwert von 8,459 Millionen Lei bezahlen, ein entsprechender Beschluss der Regierung wurde bereits verabschiedet.

Die 10 Kilometer lange Strecke soll kurz vor der Abzweigung der Kreisstraße 692 von der DN 69 in Richtung Sanktandreas/Sânandrei beginnen und von dort in Richtung Nordosten bis zur A1 führen, wo südlich von Brukenau/Pi{chia eine neue Anschlussstelle an die Autobahn geplant ist. Dadurch sollen vor allem die südlich davon gelegene Anschlussstelle Jahrmarkt/Giarmata und die Kreisstraße 691 entlastet und eine durchgängig vierspurig ausgebaute Verbindung zwischen der Stadt Temeswar und der Autobahn ermöglicht werden. Bis zur Abzweigung der DJ 692 verläuft die DN 69, die alte Straße nach Arad, vierspurig. Hier ist ein Knoten vorgesehen.

Ebenfalls am Donnerstag berieten Vertreter der Straßenbaudirektion, des Temescher Kreisrates und der Temeswarer Stadtverwaltung über die Trasse der zukünftigen Autobahn Temeswar – Morawitza/Moravi]a, die die Banater Großstadt mit der serbischen Hauptstadt Belgrad verbinden soll. Unklar ist, ob die neue Autobahn westlich oder südöstlich von Temeswar verlaufen soll. Da sie sich an die A1 anschließen muss, gibt es gegenwärtig zwei Vorschläge: Sie solle parallel zu der sich im Bau befindenden Südostumgehung verlaufen und sich zwischen den Ortschaften Izvin und Remetea Mare an die A1 anschließen oder sie solle westlich von Temeswar verlaufen, die Kreisstraße 591 (Temeswar – Tschene/Cenei) sowie die Nationalstraßen 59A (Temeswar – Hatzfeld/Jimbolia), 6 (Temeswar – Tschanad/Cenad) und 69 (Temeswar – Arad) kreuzen und nördlich von Temeswar in die A1 münden.

Interessanterweise konnten sich die USR-Vertreter in der Kommunalverwaltung nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen. Der Vizebürgermeister Ruben Lațcău plädierte für die Südost-Variante, der stellvertretende Kreisratsvorsitzende Cristian Moș wollte die West-Alternative nicht ausschließen. Industriegebiete gäbe es auch im Westen von Temeswar und durch die Autobahn würde es zur einer weiteren Entwicklung im westlichen Raum kommen, so dass diese Option nicht einfach ignoriert werden dürfe, sagte Moș. Lațcău erklärte daraufhin, dass die westliche Trasse von zahlreichen Hürden geprägt sei, die Kosten wären deutlich höher. Auch habe sich die Stadt nach Süden, Osten und Norden entwickelt und weniger nach Westen, so dass diese Trasse Vorrang haben sollte. Zwar würde die Autobahn in dieser Variante durch die Temesch-Auen führen und diese würden verschiedenen Naturschutzbestimmungen unterliegen, aber eine Lösung werde man entwickeln können. Der Direktor der Straßenbaubehörde, Horațiu Simion, wies darauf hin, dass die Landesgesellschaft für Verkehrsinfrastruktur CNAIR letztendlich nur eine der beiden Optionen umsetzen könne, man müsse weiter diskutieren.