Hermannstadt - Die Gastronomie als Studium der Schnittstelle zwischen der Kultur und dem Essen, haben die Hermannstädter Kreisräte per Beschluss in die Entwicklungsstrategie des Kreises Hermannstadt/Sibiu anlässlich ihrer ordentlichen Sitzung vergangenen Donnerstag aufgenommen. Die neue Maßnahme ergriff die Kreisverwaltung infolge der Umsetzung des Projektes EUREGA Interreg Europe, in dessen Rahmen der Kreisrat partnerschaftliche Beziehungen zu anderen Regionen in den Niederlanden, Finnland, Spanien, Irland, Griechenland oder Ungarn unterhält, die den Titel „Gastronomische Region Europas“ bereits innehatten oder anstreben.
„Die Einführung der Gastronomie in die Entwicklungsstrategie des Kreises Hermannstadt ist ein natürlicher Schritt, nachdem wir im Vorjahr den Titel Gastronomische Region Europas innehatten, weil die lokale Esskultur auf nationaler und europäischer Ebene ein Vorteil ist, den wir in der wirtschaftlichen Entwicklung des Kreises verwerten können. Zusätzlich zählen die Unterstützung der lokalen Hersteller und die Förderung einer gesunden Lebensweise zu unseren Prioritäten“, so die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean.
Die an der Entwicklungsstrategie vorgenommenen Änderungen, die zu einer Verbesserung der lokalen öffentlichen Politiken führen sollen, betreffen sechs wichtige Bereiche der Strategie, nämlich die wirtschaftliche Entwicklung, die Landwirtschaft und die Entwicklung im ländlichen Gebiet, den Tourismus, die Bildung, die Gesundheit und die Umwelt. Durch die Einführung eines eigens für die Gastronomie vorgesehenen Kapitels verfolgt der Kreis auch die Entwicklung seiner institutionellen Fähigkeiten im Bereich.
Der diesbezüglich bewilligte Handlungsplan umfasst zwei Bestandteile, zum einen die Einrichtung der neuen Abteilung „Nachhaltige Entwicklung“, deren Zweck es ist, die lokalen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Start-ups im Bereich der Gastronomie zu ermitteln, unterstützen und betreuen sowie Kommunikations- und Informationsveranstaltungen zur Förderung der lokalen Gastronomie und damit der Hersteller im Kreis Hermannstadt zu veranstalten. Zum anderen werden zwei unterstützende Dokumentationen ausgearbeitet, die direkt zur Förderung des lokalen Verbrauches und einer auf der gesunden Ernährung sowie der Bewegung basierenden Lebensweise beitragen werden. Hier handelt es sich um das Handbuch der kleinen und mittelständischen Unternehmen in der lokalen Gastronomie, das zu einer Erweiterung des Angebotes an lokalen Erzeugnissen führen soll und das Handbuch einer gesunden Lebensweise, das den Anstieg der Nachfrage nach lokalen Erzeugnissen ankurbeln soll. Ein weiterer Bestandteil, von dem sich die Kreisverwaltung einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Kreises erhofft, ist die Einführung eines neuen Ziels im Kapitel Tourismus, das den Begriff „lokal“ erläutert und zwar „das Gebiet des Kreises Hermannstadt und das Gebiet in einem Umkreis von 75 Kilometern um eine Ortschaft“.
Dem Kreisrat zufolge wird der jüngst gefasste Beschluss einen Einfluss auf die vom Kreis finanzierten Veranstaltungen auf den Agenden für Kultur, Sport, Gemeinschaft und Jugend haben, die nun auch die Gastronomie, die lokalen Hersteller und den Verbrauch lokaler Erzeugnisse fördern werden.