Neuer Leiter beim Französischen Institut

Thierry Séte hat vier Jahre lang in Stuttgart gearbeitet

Thierry Séte
Foto: Titus Bălan

Temeswar -  Das Französische Institut Temeswar hat seit einem Monat einen neuen Leiter: Thierry Séte hat vor Kurzem das Ruder beim Französischen Institut Temeswar übernommen. Der Franzose ist Germanist, spricht perfekt Deutsch und hat in den letzten vier Jahren in Stuttgart gearbeitet. Sein erster Eindruck über Temeswar: Die Altbauten, die an die Habsburgermonarchie erinnern, und die Gastfreundlichkeit der Einwohner.

„Ich habe Rumänien gewählt, weil mich die Lage sehr interessiert hatte. Ich wusste, dass diese Gegend Teil der Habsburgermonarchie gewesen war und dass der sprachliche Reichtum groß ist. Dies ist für mich als Linguist sehr interessant. Ich finde es faszinierend, dass so viele Menschen verschiedener Sprachen so gut zusammenleben“, sagte Thierry Séte bei seinem ersten Treffen mit den Temeswarer Journalisten.

Seine Prioritäten beim neuen Job: Rumänisch lernen und die Aktionen des Französischen Instituts weiterhin fördern. „Das Programm für dieses Jahr wurde schon von meinem Vorgänger erarbeitet, so dass ich es jetzt übernehmen werde. Ich erarbeite aber mit meinen Kollegen das Kulturprogramm für 2012“, so Séte, der in den kommenden Wochen auch einen Rumänischkurs besuchen wird.

Künftig will der Leiter auch die Beziehungen zwischen dem Französischen Institut Temeswar und den Französischlehrern aus allen Temeswarer Bildungseinrichtungen stärken, um dadurch die französische Sprache zu fördern. Auch das Thema der Roma-Angehörigen in Frankreich und Deutschland kam ins Gespräch: „Es gehört nicht zu den Verantwortungen des Französischen Instituts, sich um politische Themen zu kümmern. Wir werden aber künftig versuchen, eine Zusammenarbeit diesbezüglich mit der französischen Botschaft anzustreben, um mehrere Sozialprojekte in die Wege zu leiten“, so Séte.

Thierry Séte hat elf Jahre lang an verschiedenen Universitäten in Deutschland unterrichtet. Er hat Germanistik in Paris studiert und auch als Deutschlehrer in Frankreich gearbeitet. In den letzten vier Jahren war er Sprachattaché für Französisch für Baden-Württemberg und das Saarland in Stuttgart.

Der Franzose scheint bereits ein volles Programm zu haben: Für den Monat Oktober sind noch vier Veranstaltungen vorgesehen: Am 18. Oktober findet die Vernissage der Ausstellung „Ambronay – ein anderes Dorf, eine andere Geschichte“ statt.

Die Schau umfasst Fotografien des russischen Fotografen Alexandr Volinky und präsentiert das Dorf Ambronay, wo jährlich eines der bedeutendsten Festivals für Barockmusik veranstaltet wird. Am 21. und 22. Oktober lädt das Französische Institut Temeswar zum „Tag der offenen Tür“ ein. Eine Honigverkostung und eine kleine Buchmesse stehen auf dem Programm.

Dabei wird auch das Sprach- und Stipendienangebot des Instituts präsentiert. Der 27. Oktober ist dem Papiertheater gewidmet. Das Französische Institut bietet eine einzigartige Theatervorstellung im Arader Stadttheater, um 11 Uhr. Kinofreunde haben auch einen Grund zur Freude: Ende Oktober findet das französische Filmfestival statt. Dieses ist für den 28. und 29. Oktober anberaumt.