Reschitza – Green Ecobauer, die Firma, welche für die Müllabfuhr und –lagerung im Banater Bergland zuständig ist, wandte sich am vergangenen Wochenende an die Öffentlichkeit mit einer eindringlichen Warnung: wenn die Rathäuser nicht umgehend ihre Schulden für die Müllabfuhr begleichen, muss die Firma ihre Dienste einstellen. Dann besteht bei herannahendem Sommer die akute Gefahr, dass die Ortschaften des Banater Berglands zugemüllt werden und dass dadurch Krankheiten entstehen, zumindest aber, dass es sehr unbequem wird durch nicht abtransportierten und vor Ort vergärenden Haushaltsmüll.
Sorin Simescu, einer der drei Hauptaktionäre von Green Ecobauer und ein ehemaliger Vizebürgermeister von Reschitza, zeigte sich skeptisch bezüglich der Inbetriebnahme der EU-konformen Mülldeponie in Lupak bei Reschitza, die für Ende Juni vorgesehen ist. Er meinte sinngemäß, dass nach so langer Bauzeit und nach dem Aufschub der Inbetriebnahme Ende November 2015 immer noch nicht alles betriebsfertig sei und dass er auch keine Signale wahrnehmen konnte, dass dies in den verbliebenen fünf Wochen passieren werde. Man müsse sich also ans konkret Mögliche halten: weiterhin muss der gesamte Abfall des Banater Berglands nach Craiova transportiert werden, der einzigen Mülldeponie im Umkreis, die sich, gegen Bezahlung, als Ausweichlösung anbot, nachdem sowohl jene aus dem Verwaltungskreis Hunedoara, als auch jene von Horezu/Vâlcea die Mülltransporte aus dem Banater Bergland zurückgewiesen haben – wegen schlechter Zahlungsmoral. In Horezu hat Green Ecobauer sogar eine saftige Geldstrafe von der Behörde für Umweltschutz APM kassiert.
Und die Zahlungsmoral der Rathäuser habe sich nicht gebessert, sagte Simescu. Green Ecobauer schulde der Abnehmerdeponie und den Speditionen über 700.000 Lei. Die Rathäuser und deren Müllsammel- und -transportfirmen (in Reschitza ist das Brantner) schulden ihrerseits dem einzig vertraglich autorisierten Weitertransporteur und Vorsortierer Green Ecobauer 800.000 Lei. Simescu gab den Rathäusern des Banater Berglands – schriftlich und vor den Medien - eine Frist von einer Woche – die eben angebrochene –, um ihre Schulden zu begleichen, „widrigenfalls müssen wir die Arbeit einstellen“. Das entsprechende Ultimatum ließ er auch dem Kreisrat Karasch-Severin zukommen, der für den Bau der Ökodeponie von Lupak verantwortet. Seitens der Rathäuser und des Kreisrats, die alle im Wahlkampffieber stecken, kam noch keine Reaktion.