Ein Thema sparte sich Bürgermeister Nicolae Robu für den Schluss der Pressekonferenz vergangener Woche. Irritiert war er schon von einigen Fragen zu den Infrastrukturarbeiten gewesen, was er allerdings im Weiteren an Aussagen über das Problem der Intendanz am DSTT aussagte, muss im Crescendo gelesen werden, so wie der Bürgermeister selbst es vorgetragen hat: „Ich habe es auch Herrn Vărşăndan erklärt, der mich jetzt stark enttäuscht hat. Ich habe ihn mehrmals gelobt, er hat eine sehr gute Managementarbeit am DSTT gemacht. Ich hatte mich gefreut, dass er ein neues Mandat bekommen kann, aufgrund einer speziellen Prozedur, weil er ein performantes Management gemacht hat. Aber niemand kann über dem Gesetz stehen, nicht einmal jemand, der leistungsfähig ist. Aus dem Gesetz (dem Dringlichkeitserlass Nr. 189/2008 mit mehrfachen Änderungen – N. Red.) geht hervor, dass der Manager einen Abschluss im betreffenden Bereich haben muss. Wie könnten wir eine Prozedur fortsetzen, wenn man uns darauf aufmerksam gemacht hat, dass der Betreffende eine der Bedingungen nicht erfüllt? Wer kann das Gesetz umgehen? Ich werde es jedenfalls nicht tun. Ich habe es Lucian Vărşăndan schön erklärt (…). Meine Überraschung war, dass er, nachdem ich ihm Bescheid gesagt habe, immer noch mit Papieren kommt und insistiert. Was stellt er sich vor: Wenn er protestiert, werde ich das Gesetz brechen? Das Gesetz gilt.“
Rodica Aurelian, die Leiterin der Abteilung für Personalfragen, hatte den Bürgermeister aufmerksam gemacht: „Frau Aurelian hat mir verspätet zur Kenntnis gebracht, dass Vărşăndan eine Bedingung nicht erfüllt. Frau Aurelian trifft auch ein Teil der Schuld, da sie einerseits zu spät darauf gekommen ist und andererseits weil sie kein Schreiben zur Kenntnisnahme an Herrn Vărşăndan geschickt hat. Und er greift darauf zurück, dass er es nicht gewusst hätte. Aber er hat es sicherlich gewusst. Ich möchte bei den Menschen auch ein bisschen Charakter sehen. Wer eine Illegalität machen will, soll sie machen, der muss aber dafür büßen. Es interessiert mich kein Vărşăndan und niemand, für mich ist das Gesetz heilig!“
Auf die Frage der BZ, wie sich der Bürgermeister zur Aussage von Lucian Vărşăndan positioniere, dass der Wettbewerb, den man jetzt organisieren würde, wo seine Prozedur noch nicht zu Ende geführt sei, illegal wäre, meinte der Bürgermeister: „Das ist Unsinn!“ In der Zwischenzeit sind die Leitungsbefugnisse an den stellvertretenden Direktor Ioan Boldurean delegiert worden.
Da sich Lucian Vărşăndan aber innerhalb der zehn Jahre als Intendant des DSTT um vieles verdient gemacht hat und dies auch anerkannt wurde, hat Johann Fernbach, der Vorsitzende des DFDB, einen Besuch beim Bürgermeister Nicolae Robu abgestattet: „Ich bin zu ihm als Mediator gegangen. Das Gespräch war sehr in Ordnung. Wir als Forum unterstützen Lucian Vărşăndan, weil wir mit seiner gesamten Leistung in den letzten zehn Jahren sehr zufrieden waren und um den legalen Weg zu finden, damit Lucian Vărşăndan weitermachen kann. Ich habe dem Bürgermeister auch gesagt, dass wir zurzeit niemanden sehen, der größere Kompetenzen haben würde als Vărşăndan. Der Bürgermeister hat anfangs auf den Artikel gepocht, auf den ihn Frau Aurelian aufmerksam gemacht hat. Schließlich kam die Antwort: ‚Wenn Herr Lucian Vărşăndan sich an das Gericht wenden sollte und der Richter ihm recht gäbe, werden wir selbstverständlich das tun, was der Richter sagt‘. Wir unterstützen Lucian Vărşăndan auch weiterhin, soweit wir können“.