Reschitza – Die Schlussworte der Januartagung des Kreisrats Karasch-Severin, die Kreisratspräsident Romeo Dunca ans Regionalparlament richtete, gestalteten sich diesmal zu einem Frage-Antwortspiel. Hauptthema: der Zustand der Kreis- und Landesstraßen auf dem Gebiet des Banater Berglands und die Möglichkeiten, diesen zu verbessern. Dies, nachdem es örtlich seit Jahresanfang schon zu Protesten kam (z.B.wegen der Straße Luncavița – Teregova oder Orawitza – Ciudanovița) und weil der Zustand mancher Brücken zum Dauerbrenner der Sticheleien seitens der Opposition wurde. Dunca forderte von den Bürgern des Landeskreises Karasch-Severin grundsätzlich bloß „noch ein wenig Geduld“, denn beim Kreisrat seien die Probleme bekannt, aber zaubern könne niemand, wenn es zu wenig Geld gibt.
Als eines der großen Infrastrukturprobleme wurde der Zustand der Bergstraßen DJ571A und DJ571 bezeichnet, die zu einem der anderen Problembereiche aufschließt, der Landesstraße DN 57 (Straße am Nordufer des Donaustausees Eisernes Tor I – die einst, als Ex-Präsident und Ex-Verkehrsminister Traian B²sescu am Ruder war – als „kürzeste Verbindung zwischen Belgrad und Bukarest“ gepriesen wurde – und die jeden Winter, auch in diesem, wegen Geröllmoränen und Steinschlag gesperrt werden muss).
Die Kreisstraße DJ 571A, die durch mehrere der Tschechensiedlungen in den nördlichen Randgebirgen der Donau beim Eisernen Tor führt, verbindet kleine, aber schmucke und für Tourismus und als Erholungsraum frisch entdeckte Siedlungen wie Moldovița, Gernik/Gârnic, Sichevița und Gornea, die inzwischen für die Neureichen des Banats interessant wurden, die es verstehen, massiv politischen Druck auszuüben. Dunca: „Die Straße machen wir. Wir lösen das. Im Juni wird ein bedeutendes Stück asphaltiert, der Rest wird instandgesetzt. Ich war dort. Ich kenne die Lage vor Ort.“
Zu den Protesten der Bürger von Luncavița wegen des Zustands der Straße, die nach Teregova und Richtung der E70(DN6 führt, sagte Dunca: „Ich weiß nichts von einem Protest. Mir wurde nichts Derartiges gemeldet. Der Straßenabschnitt ist 2020 repariert worden. Dort sollte eigentlich kein Problem sein.“
Zur Straße DJ 573 Orawitza – Ciudanovița, wo im Januar die Bürger, des Wartens auf das Eingreifen des Kreisrats müde, selber anpackten und sich ans Reparieren machten (was gesetzlich verboten ist…), sagte Dunca: „Ich habe die Kreisräte eingeladen, bis kommende Woche mit Vorschlägen zu kommen, die wir auf der Februartagung des Kreisrats besprechen werden. Etwas Geld haben wir ja bereits für diese Straße bereitgestellt, im Haushalt. Es handelt sich um bloß zwei Kilometer, das müsste auch bei unserem Geldmangel machbar sein. Die Leute sollen nur noch ein wenig Geduld haben. Wenn es tröstet: auch ich bin ärgerlich, dass wir nicht alle Probleme dieses Landeskreises auf einmal und plötzlich lösen können. Auf alle Fälle halte ich alle transparent am Laufenden, wie wir das verfügbare Geld ausgeben.“
Das gelte auch für die Brücke über den Dognecea-Bach in Dognatschka. Der Kreisrat habe schon Geld bereitgestellt für die Entwurfsarbeiten, woraus dann zu folgern ist, wieviel Geld zur Reparatur nötig wäre. Danach muss erst mal Geld vorhanden sein, um eine Ausschreibung zu machen. Auch hier sei Geduld nötig.
Einstweilen hat der Kreisrat etwas Geld für Straßeninstandhaltung und -bau: 19 Millionen Lei aus „Ersparnissen“ (das ist: Verzicht auf Projekte, wie das Modular-Krankenhaus) und von einer Zuwendung seitens der Regierung vom Dezember 2022 (rund zehn Millionen Lei). Dunca: „Proteste und Ähnliches machen wenig Sinn. Wir kennen die Probleme dieses Landeskreises sehr wohl, aber ich mag keine Versprechungen machen, wenn ich nicht konkret weiß, wie und womit ich diese einhalten kann. Deshalb ist Geduld das beste Rezept. Es fehlt uns nicht am Willen, den Bürgern entgegenzukommen, nur am Geld.“