Bukarest (ADZ) - Nachdem sich Skandalmoderator Dan Diaconescu am Montag, angeblich wegen „zahlreicher Mankos“ im Oltchim-Privatisierungsvertrag, schlichtweg weigerte, diesen formell zu unterzeichnen, erklärte Premier Ponta die Privatisierung des maroden Chemiewerks für gescheitert.
Er habe geahnt, dass Diaconescu die Summe nicht aufbringen könne, ein neuer Privatisierungsanlauf werde 2013 erfolgen, so Ponta. Analysten werteten seine Aussage als unbedacht – Diaconescu habe immerhin fast eine Woche Zeit, um die nötigen 45 Mio. Euro aufzutreiben. Letzterer sorgte derweil mit einer überraschenden München-Reise für Wirbel: Medienspekulationen zufolge dürfte er entweder mit dem geheimnisvollen Großinvestor zusammentreffen, den er für Oltchim herangezogen haben will, oder versuchen, das Geld sonstwie aufzutreiben.
Zudem werden immer mehr Ausschreibungsdetails bekannt, wobei Premier Ponta, Wirtschaftsminister Chiţoiu und der Chef der Privatisierungsbehörde für die Industrie, Remus Vulpescu, in die Bredouille geraten. So stellte sich heraus, dass Diaconescu als natürliche Person mitgeboten hatte, weil in der Ausschreibung keine Vorgaben bezüglich Bonität des Bieters bzw. Bankgarantien vorgesehen waren. Ponta bestellte am Montag Wirtschaftsminister Chiţoiu zu sich. Die PDL forderte angesichts des Privatisierungsdebakels Pontas sofortigen Rücktritt.