Reschitza – Nicht nur die Grundfinanzierung (aus verschiedenen nicht rückzahlpflichtigen finanziellen Ressourcen), sondern auch die von der Stadt aufzubringende Zusatzfinanzierung für die zweimal 4,6-km-Promenade mit parallelem Fahrradweg an beiden Ufern der Bersau, für ein halbes Dutzend Fußgänger- und Fahrradfahrer-Brücken über die Bersau, aber vielleicht endlich auch für den Umbau der seit 25 Jahren außer Betrieb befindlichen stählernen Industrieseilbahn, die das Bersautal an zentraler Stelle überspannt, in ein Event- und Abenteuerzentrum – sie wurden jetzt greifbar.
Der Reschitzaer Stadtrat hat auf seiner Junitagung den Zusatzausgaben zugestimmt, die für die Realisierung dieser Objekte der sogenannten Stadt-Umbau-Stufe II benötigt werden und die in die Kategorie „für Fremdfinanzierungen unwählbar“ fallen. Allein die Bersaupromenade an beiden Ufern und die Fußgängerbrücken kosten insge-samt 82,272 Millionen Lei, von denen nur 68 Millionen Lei (nicht rückzahlpflichtig) fremdfinanziert werden können. Indem der Stadtrat die Gesamtsumme genehmigt hat, hat er auch zugestimmt, für die ungedeckte Differenz von rund 15,5 Millionen Lei (bestehend aus zwei Prozent verpflichtendem Eigenbeitrag und den „unwählbaren Kosten“) aufzukommen – wie es in der Beschlussvorlage heißt, die jedem Mitglied des Stadtrats beizeiten vorlag.
Die doppelte Bersaupromenade besteht aus Gehsteigen und Fahrradwegen an beiden Bersauufern mit einer Gesamtlänge von 9,2 km sowie deren Anschlüssen an bereits existierende oder geplante Spazierwege und Fahrradtrassen durch die Wälder des Reschitza umgebenden Hügellands (wobei einige der Fahrradwege direkt ins Banater Bergland bis in die Gegend von Semenik und Wolfsberg/Weidenthal und hinüber ins Temesch-Tal weiterführen).
Die sechs „Hochbrücken“ bzw. Fußgänger- und Fahrradbrücken aus Stahl, jede mit einer eigenen, „möglichst ungewöhnlichen Architektur“ sollen als Vollersatz (in einigen Fällen auch als Vervollständigung) für die zwischen 1964-1974 gebauten Bersaubrücken dienen. Ziel der Reschitzaer Stadtleitung ist es erklärterweise, aus dem „trennenden Fluss Bersau“ einen Fluss zu machen, „der vereint“, indem beide Ufer der Bersau einander „nähergebracht“ werden. Dafür sind insgesamt 24 Monate vorgesehen.
Der Umbau der Industrieseilbahn in ein Abenteuer- und Eventobjekt war ursprünglich als Teil dieser ersten beiden Vorhaben ausersehen. Doch gab es im gemeinsamen Planungskontext keine Finanzierung dafür, weder national, noch seitens der EU. Inzwischen glaubt man aber, in der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds (AFCN), den richtigen Partner gefunden zu haben. Ein erster Schritt wird in der Zeit vom 26. bis 28. Juli konkret: zwischen den stählernen Stützpfeilern der Seilbahn wird die erste Ausgabe der „Street Delivery Reșița“ stattfinden, bei welcher Gelegenheit das letzte Jahr gefeiert wird, an dem die Seilbahn in diesem Zustand noch das Reschitzaer Verwaltungszentrum überquert. „Fantasticul Funicular – Ultimul an în straie vechi“/ „Phantastische Seilbahn – Letztes Jahr im alten Kleid“ nennt sich das mehrtägige Event, das zum ersten und letzten Jahr unter der Seilbahn, wie sie nach 25 Jahren Ungenutztsein dasteht, stattfindet. Danach geht´s, mit Kofinanzierung seitens der Stadt Reschitza, an den Umbau.
Hofft man.