Temeswar – Der rumänische Premierminister Ludovic Orban (PNL) hat sich am Freitag und Samstag in Westrumänien aufgehalten, wo er mehrere Standorte in den Kreisen Karasch-Severin/Caraș-Severin, Temesch/Timiș und Arad besucht hat. Der Premier sah sich bei Temeswar/Timișoara die Baustelle des Süd-Abschnitts der Umgehungsstraße an, im Banater Bergland war er unter anderem bei der Einweihung der frisch asphaltierten Straßen in Moritzfeld/Măureni dabei und in Arad besuchte er die Astra-Straßenbahnfabrik sowie die Baustelle des paneuropäischen Eisenbahnkorridors Constanța-Curtici bei Bata. Überall traf er sich auch mit einigen PNL-Kandidaten für die anstehenden Kommunalwahlen.
Orbans Besuch in Westrumänien begann im Kreis Karasch-Severin, wo er in Karansebesch Treffen mit den liberalen Kandidaten mehrerer Ortschaften bestritt, anschließend fuhr er für denselben Zweck nach Reschitza. In Moritzfeld beteiligte er sich an der feierlichen Einweihung der Straßenasphaltierungsarbeiten, eine Investition des Ministeriums für Regionalentwicklung durch die Nationale Investmentgesellschaft CNI. Die offizielle Reise führte ihn weiter nach Temeswar, wo er die vor Kurzem eröffnete Baustelle des 26 Kilometer langen Süd-Abschnitts der Umgehungsstraße besuchte (Anm.d.Red.: eine 60 Millionen Euro schwere Investition, die größtenteils mit EU-Mitteln finanziert wird und die im Jahr 2022 im Betrieb genommen werden soll). Vor Ort befand sich auch der politische Aktivist Cristian Brâncovan, der als Unabhängiger für den Vorsitz des Temescher Kreisrats kandidiert und der dem Premier mittels Sprachrohr mitteilte, dass die Arbeiten zu langsam voranschreiten würden. Der Premier beteiligte sich an der Unterzeichnung zweier Verträge über die Vergabe von EU-Mitteln für die Ausstattung des Kreiskrankenhauses und zweier Sozialzentren in Temeswar, beides im Zuge der Coronavirus-Pandemie. In Temeswar erklärte Orban, er sei ein Gegner des Parteiwechsels, er selbst sei PNL-Mitglied seit 1990, es würde ihn aber stören, dass mit dem Finger nur auf die PNL gezeigt wird, zumal alle Parteien Überläufer empfangen hätten. Gleichzeitig informierte Orban, dass die PNL-Statuten es Personen, die vor Gericht zitiert wurden, nicht verbieten würden, für öffentliche Ämter zu kandidieren. Über die vorbestraften Männer, die nun seitens der PNL für verschiedene Bürgermeisterämter im Kreis Temesch kandidieren würden, wisse er nicht Bescheid.
Auch im Kreis Arad standen am Samstag mehrere Besuche auf dem Terminkalender des Premierministers. Drei Projekte im Gesundheitswesen im Gesamtwert von mehr als sieben Millionen Euro wurden in Arad unterzeichnet, dabei ging es um die Ausstattung einiger Arader Krankenhäuser und Sozialzentren mit Schutzausrüstung gegen das Coronavirus. In einem Protokoll, das der Arader Kreisratsvorsitzende Iustin Cionca und der Leiter der Nationalen Gesellschaft für die Verwaltung der Straßeninfrastruktur (CNAIR), Marian Ioni]², unterzeichneten, wurde festgehalten, dass die CNAIR den letzten Abschnitt der Arader Umgehungsstraße bauen wird. Es handelt sich um 11 Kilometer, die errichtet werden sollten, einschließlich einer neuen Marosch-Brücke und einer Unterführung. Der für den Bau der Arader Umgehungsstraße erforderliche Enteignungsprozess hat 2018 begonnen, derzeit wird an der Aktualisierung der Machbarkeitsstudie gearbeitet.
In Arad besuchte Ludovic Orban die Straßenbahnfabrik Astra, die mehrere rumänische Großstädte mit Trams beliefert hat bzw. künftig beliefern wird. Auch in Bukarest sollen Astra-Trams verkehren, ließ der Premierminister wissen, nachdem das Gericht dem Arader Unternehmen Recht zugesprochen hatte. Einhundert in Rumänien hergestellte Straßenbahnen soll Bukarest erwerben. Auf der Eisenbahnbaustelle in Bata, im Kreis Arad, wo ein neuer Eisenbahntunnel gebaut wird, erklärte Premier Ludovic Orban, dass die Eisenbahninfrastruktur des paneuropäischen Korridors Constan]a-Curtici bis zur Hälfte des Jahres 2023 modernisiert sein wird, mit Ausnahme der Strecke Predeal – Kronstadt/Brașov, wo Schwierigkeiten aufgetaucht sind. Auf dieser Strecke zwischen der westrumänischen Grenze und dem Schwarzen Meer sollen die Züge mit einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometern verkehren können, ließ Orban wissen.