Situation „Erlkönig“. Der „Vater“ Staat+Präsident hält den „Sohn“ Bevölkerung „sicher“ und „warm“, doch ein anderer „Sohn“- Ukraine, Öffentliche Meinung sieht die auf Rumänien herabgefallenen – hier explodierten? – russischen Drohnenteile. Deren Existenz vom Präsidenten, der Außenministerin von des Präsidenten Gnaden und dem Verteidigungsminister von wer weiß wessen Gnaden heftig verneint werden – bis es nicht mehr geht und die/das Drohnenkrepierl tatsächlich stückl-weise im Donaudelta aufgelesen werden.
Als dann das „Kind“ unleugbar tot ist, nichts mehr verneint werden kann, will´s keiner besser gewusst haben – was man den „Kompetenten“ abkaufen kann, weil wohl niemand von denen, die es besser hätten wissen können, die Augen offen hatte. So geschehen schon vor dem 4. September. Dass der Oberste Chef des Verteidigungsrats post faktum erklärt, er sei nicht anders informiert worden, stimmt wohl haargenau. Leider sagte er uns nicht auch, wegen wessen Schuld er so informiert wurde und was die Folge des Falschinformierens für die oder den Falschinformierer/-in war.
Das wieder kann nicht gutgeheißen werden. Als ob bis zu jenem 4. September niemand an der Grenze, „standhaft“ auf „Wacht“ stand, denn der „Krieg an unserer Grenze“ ist ja fern, „nutzt“ uns nur als Begründung für Haushaltsdefizite vor einem gespielt gestrengen Brüssel. Wird nicht als reelle Bedrohung empfunden. Bedrohungen entkräftet man normalerweise nicht mit vehementen Verneinungen.
Zur Erinnerung: Der ukrainische Außenminister meldet am 4. September, dass in der vorangegangenen Nacht russische Drohnen über rumänischem Hoheitsgebiet im Donaudelta abgestürzt und/oder explodiert sind. Umgehend das Verteidigungsministerium in Bukarest: „verneint kategorisch die Informationen betreffs einer sogenannten Situation im Lauf der vergangenen Nacht“. Kiew reagiert mit Fotos. Die rumänische Außenministerin, in Berlin, auf der Pressekonferenz mit der deutschen, erklärt, es gäbe “sicherlich das Risiko von Un- oder Vorfällen, aber vorläufig war das noch nicht der Fall.“ Der ukrainische Außenminister: „Es macht doch keinen Sinn, zu verneinen, dass etwas dort runtergefallen ist“. Tags darauf der rumänische Verteidigungsminister: „In keinem Augenblick sind Angriffsmittel, die die Russische Föderation benutzt, zur direkten militärischen Bedrohung des rumänischen Hoheitsgebiets oder der Territorialgewässer Rumäniens geworden.“ 24 Stunden später versichert der Präsident und Chef des Obersten Verteidigungsrats der „Bevölkerung“ – klingt „Bürger“ nicht schöner, treffender, in einer Demokratie?! – es hätte „kein Bestandteil und keine Drohne und keinerlei andere Teile einer Vorrichtung“ gegeben, „die aufs Territorium Rumäniens gelangt sei(en)“. Und (!!): ER habe „absolut alles nachgeprüft“ und ER könne „die Bevölkerung beruhigen“. Tags darauf sind dann die Drohnenteile gefunden worden…
Es begann das Karussell der „Berichtigungen“, bei dem niemand Verantwortung für Falschmeldungen übernahm, bei dem niemand an die außenpolitischen Folgen des vorangegangenen politischen Stümpertums dachte. Kernfrage: sind die Außengrenzen der EU, für die Rumänien verantwortet, wirklich sicher? Einerseits JA – gegen Migranten. Andrerseits NEIN: gegen Drohnen sind sie ungeschützt (hoffentlich: gewesen!), wenn die in der Nacht vom 3. auf den 4. September gar nicht bemerkt – geschweige denn vom Himmel geholt! – wurden.
Wenn die rumänische Armee VIER TAGE nach der Ankündigung des ukrainischen Außenministers die Drohnenteile gefunden hat, die es bishin gar nicht gegeben hatte – die Bewohner der Deltaweiler Plauru und Ceatalchioi hatten sie gesichtet.
Die ersten – schon im August…
Militärische Kompetenzlosigkeit, diplomatisches Misstrauen, pfauenäugig nachlässige Kommunikation und levantinischer Je-M´EnFichismus – vertrauensfördernd ist nichts von alldem.