Reliquienraub in Reschitza

wk. Reschitza - Am vergangenen Freitag sind aus der Protopopiatskirche von Montan-Reschitza – der kleinen Kirche beim Reschitzaer Gewerkschaftskulturhaus – die Reliquien des Schutzheiligen der Kirche, des Heiligen Iosif des Neuen von Partoş (Sfântul Iosif cel Nou de la Partoş) gestohlen worden. Die Reliquien samt Schrein und Authentizitätszertifikat sind der Protopopenkirche von Reschitza vor fünf Jahren vom Metropoliten des Banats, Dr. Nicolae Corneanu, geschenkt worden anlässlich der Einsetzung des neuen Protopopen von Montan-Reschitza.

Die Kriminalisten der Polizei rekonstruierten an Ort und Stelle den Raub. Die Übeltäter waren am frühen Morgen – die Kirche wird um sechs Uhr geöffnet – in die Kirche eingedrungen und hatten zuerst versucht, den Holzschrein, in dem sich ein kleinerer Schrein mit den Reliquien mit Wachs befestigt befand, aufzubrechen. Als ihnen dies nicht gelang, zerschlugen sie das Glas, das den Reliquienschrein von oben bedeckte, nahmen die Reliquienschatulle an sich und bedeckten die Öffnung des Reliquienschreins mit einer Ikone, die sie von der Kirchenwand nahmen. Da der Schrein sich unmittelbar am Eingang zum Kirchenraum befand – so aufgestellt, dass jeder Kirchengänger an den Reliquien vorbeigehen musste –, verschwanden die Räuber unmittelbar nach der Tat im morgentlichen Fußgängerverkehr.

Casian Ruşeţ, der Sprecher des Bischofsamtes Karansebesch, das für das rumänisch-orthodoxe Dekanat Reschitza zuständig ist, äußerte sich zum Raub der Reliquien wie folgt: „So etwas kann nur ein Fanatiker oder ein Geisteskranker getan haben. Oder jemand, der uns ganz einfach auf den Arm nehmen wollte. Denn Reliquien können nicht auf dem Markt verwertet werden. Hingegen sind sie eine Gefahr für denjenigen, der das getan hat, denn immer ist es Dieben von heiligen Objekten schlecht ergangen, sie mussten leiden, wurden vom Schlag getroffen, starben auf tragische Weise oder es passierten ihnen andere Unglücke.“