Reschitza – Die Projektabteilung des Reschitzaer Rathauses hat gegenwärtig den Auftrag, die Finanzierung für den Bau zweier Parkhäuser auszumachen, die von der Stadt mittelfristig gebaut werden sollen. Eines für etwa 400 Fahrzeuge an der I.L.Caragiale-Straße, die das Stadt- und Verwaltungszentrum umschließt, das andere im Stawilla-Viertel, wo mindestens ebenso viele Fahrzeuge geparkt werden sollen, während die Nutzer mittels zehn Elektrobussen zu den Wintersport- und Freizeitzentren am Semenik gefahren werden.
Auf einer seiner regelmäßigen Pressekonferenzen ging Bürgermeister Ioan Popa (PNL) auf die Notwendigkeit beider Parkhäuser ein: „Zwischen dem Standort der Rumänischen Handelsbank BCR-Erste und dem Laden für Handwerksbedarf ‘Diamant’ brauchen wir ein Park&Ride-Parkhaus, mehrstöckig, für mindestens 400 Fahrzeuge. Das Projekt dazu ist fertig. Um eine Finanzierung haben wir uns bei der Entwicklungsagentur ADR Vest beworben. Das zweite Parkhaus dieser Manier – auch dieser Bauentwurf ist in Arbeit – muss im Stadtviertel Stawilla in der Oberen Altstadt gebaut werden. Dieses Parkhaus bekommt todsicher eine EU-Finanzierung. Denn von dort aus wird mittels zehn Elektrobussen der Verkehr weiter in die Bergwelt gesichert. Damit kappen wir den immer wieder auftauchenden Fahrzeugdruck aus Richtung Reschitza auf die Bergstraßen und die wenigen Parkplätze, für die dort oben Platz ist. Wir müssen die Luftschnapper daran gewöhnen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wenn sie Wochenenden oder Ferien in den Bergen verbringen möchten.“
Die Frage des Baus eines Parkhauses in der engen Talstadt Reschitza hat Bürgermeister Popa schon vor zweieinhalb Jahren aufgeworfen. Damals war der Raumordnungsplan für das bergwärts gelegene Stadtviertel Stawilla in Arbeit („stavilă“ = Stauwehr - in diesem Stadtviertel war die Bersau mittels Stauwehr aufgestaut, um das angeschwemmte Holz von den Schlägen in den Urwäldern des Semenik aus dem Wasser zu „fischen“, mittels eines „Rechens“ = „Grebla“ - die heutige Bezeichnung des angrenzenden Stadtviertels).
Die Idee des am Rande des Stadt- und Verwaltungszentrums gelegenen Parkhauses äußerte Popa erst vor Kurzem, als die Stadt die Privatisierung der Parkplätze beschloss – die inzwischen pro Tag Einnahmen von 10.000-12.000 Lei gerieren. Auch die Parkhäuser werden natürlich als gebührenpflichtige Parkgelegenheiten gebaut und laut Stadtratsbeschluss werden einstweilen die Einnahmen ausschließlich zur Renovierung und Instandhaltung der vorhandenen Parkplätze eingesetzt.
Wenn die Finanzierung des Parkhauses in der Stawilla als sicher gilt (hier überwiegen Fragen des Umweltschutzes und der Vermeidung übermäßigen Ausstoßes von Kohlenstoffen), ist die Finanzierung des Parkhauses im Stadtzentrum weniger sicher. Doch der Bürgermeister zeigte sich auf der Pressekonferenz entschlossen, sie durchzusetzen, „wenn´s sein muss, mittels einer Kreditaufnahme!“
Popa: „Momentan haben wir zwei Optionen: sagt die ADR `okay, ihr seid wählbar`, machen wir weiter ab der Machbarkeitsstudie, die fertig ist. Dann kann auch bald das Geld kommen. In dem Fall sage ich: 2022 wird das Parkhaus gebaut. Gibt´s aber Probleme mit der Finanzierung, schließe ich dazu die Aufnahme eines langfristigen Kredits – 15-20 Jahre – nicht aus. Dann muss der Kredit aber in hohem Maß von den Einnahmen des Parkhauses zurückgezahlt werden, also muss eine solide Studie zur Wirtschaftseffizienz her. Haben wir das Parkhaus, machen wir aus der kleinen Umgehungsstraße des Hauptplatzes eine Fußgängerzone. Die Anwohner können dann, für eine mäßige Jahres-Parkgebühr, das Parkhaus auf der anderen Straßenseite benutzen. Zur Kenntnisnahme aller: 80 Prozent der Grundstücke, wo die Parkhäuser stehen werden, sind bereits in Stadtbesitz!“