Reschitza/Bukarest - Durch Senatsbeschluss vom vergangenen Donnerstag ist die Reschitzaer Waffenschmiede „Arsenal” mit sofortiger Wirkung dem Verteidigungsministerium unterstellt worden. 89 Senatoren stimmten dafür, 9 dagegen, nachdem der Verteidigungsausschuss des Senats das Projekt gutgeheißen hatte. Damit hat das Wirtschaftsministerium künftig nichts mehr zu tun mit der Waffenproduktion und dem Waffengeschäft und der Waffenkonzern Romarm (samt der ehemaligen Reschitzaer Kanonenfabrik Arsenal) ist dem Verteidigungsministerium untergeordnet worden.
Der Vorsitzende des Ausschusses für Verteidigung, Senator Ion Marcel Vela (PNL), erklärte nach dem Votum: „Ich glaube, dass die Lösung der Wiederaufnahme der Waffenproduktion in Reschitza eine lebensfähige ist. Genauso wie der Transfer der Rüstungsindustrie ans Verteidigungsministerium. Wer soll besser wissen, was die Armee braucht, wenn nicht die Militärs selber? Außerdem stehen eine Reihe von technischen Assimilationen an, die der Anpassung der Armee Rumäniens an die Forderungen der Nato dienen. Nicht zuletzt bekommt Rumäniens Rüstungsindustrie so die Chance, zum Ausstattungslieferanten für befreundete Armeen und strategische Partner zu werden.“
2017 war der heutige Verteidigungsminister Mihai Fifor als Wirtschaftsminister in Reschitza und besuchte das stillgelegte Rüstungswerk Arsenal. Damals meinte er vor den Medien: „Leider ist das, was Arsenal einmal bekannt und interessant gemacht hatte, heute kaum noch für jemanden von Interesse. Ich werde aber trotzdem die Vertreter von Romarm auffordern, sich nach einem interessierten Investor umzuschauen, der hier etwas anderes produzieren könnte. Das Interesse der Regierung, die ich vertrete, besteht darin, mittels Fremdinvestitionen hierzulande Rüstung zu bauen – weniger am Verkauf von Waffentechnik. Wird trotzdem etwas verkauft, umso besser! In Reschitza sehe ich auch eine gute Möglichkeit, einen Standort zur Rüstungsinstandhaltung einzurichten – etwas, was Rumänien wirklich nötig hat. Der Rüstungsbetrieb Arsenal ist exzellent konserviert. Ein weiterer Vorteil ist, dass es hier qualifizierte Arbeitskräfte für diesen Bereich gibt.“
Das Rüstungswerk „Arsenal“ Reschitza wurde 1972 angefahren und diente vor allem der Produktion von mittel- und großkalibrigen Kanonen, es war also hoch spezialisiert. 2001 ging das Werk in Konservierung, nachdem auch die letzten Bestellungen (für die Schweizer von Oerlikon) ausgeliefert waren. Seither sucht man nach Lösungen, um die hochspezialisierten technischen Ausrüstungen des Werks nicht rosten zu lassen.