Eine lehrreiche Woche durften Lehrerinnen und Lehrer aus mehreren Ländern in der Zeitspanne 1.-6. Juli in Niwki/ Tempelhof in Polen verbringen. Die Sommerakademie ist zum 6. Mal vom Goethe-Institut Krakau und der Deutschen Bildungsgesellschaft (Oppeln) mit Unterstützung des Oppelner Deutschlehrerverbandes organisiert worden.
Das Goethe-Institut Krakau ist für die Auswahl und Einladung der Workshop-Leiterinnen und Workshop-Leiter verantwortlich. Es ist auch für die Einladungen an die Teilnehmer aus dem Ausland zuständig.
Die Deutsche Bildungsgesellschaft ist für die gesamte Organisation, was die Teilnehmer aus Polen betrifft (Bekanntmachung der Sommerakademie, Anmeldung der Teilnehmer) zuständig, organisiert aber auch das Zusatzprogramm für jeden Abend.
Das Regionale Fortbildungszentrum RCRE (Regionales Zentrum der Einrichtungen für die Unterstützung der Bildung) stellt eine Tagungsstätte zur Verfügung. Das Polnische Innenministerium finanziert die Unterbringung und das Essen für die Teilnehmer aus Polen.
Die Goethe-Institute in anderen Ländern, in denen es eine deutsche Minderheit gibt, lädt die Lehrer der deutschen Minderheiten zu der Sommerakademie ein: dafür übernimmt es die Reisekosten. Auf diese Weise haben drei Lehrerinnen aus Rumänien durch Unterstützung des Goethe-Instituts Rumänien an den Veranstaltungen in Niwki teilnehmen können.
Die Fortbilder haben unterrichtsorientierte Workshops zu Lektüre, Kunst, Musik, Landeskunde, Theater und Experimente im Deutschunterricht abgehalten, so dass es für alle Teilnehmer Neues mitzunehmen gegeben hat. Außerdem sind auch viele Apps für den Einsatz digitaler Medien im Gymnasium vorgestellt worden, die den Unterricht interessanter machen. Nicht zu vergessen ist der Workshop über „fake news” (Falsche Nachrichten), welche die heutige Welt der Informationen verwirren, wie auch Sachverhalte, die den Lehrern dabei helfen sollen, im Wirrsal der Informationen für ihre Schüler Klarheit zu schaffen.
Die teilnehmenden Deutschlehrer, die an Allgemeinschulen, an Gymnasien oder Universitäten unterrichten, und die Kindergartenpädagogen sind meistens an Schulen oder Kindergärten tätig, an denen Deutsch als Minderheitensprache angeboten wird. DaM bedeutet in Polen, dass für Kinder und Jugendliche zusätzlicher Deutschunterricht angeboten wird, wenn 8 Eltern aus der Minderheit einen Antrag dazu stellen. DaM-Unterricht wird in Polen an 800 Schulen und Kindergärten für 57.000 Kinder und Jugendliche angeboten.
An den Abenden gab es Zusatzprogramme: ein Grillfest, bei dem die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, Vertreter von Einrichtungen der Deutschen Minderheit in Polen kennenzulernen; einen Ausflug an den Turawa-See und eine Exkursion nach Oppeln, die von Herrn Waldemar Gielzok proessionell geführt wurde. Dabei konnten die Teilnehmer hochinteressante Dinge über die mittelalterliche Stadt erfahren. Gleichzeitig haben alle feststellen können, dass die Anliegen aller Deutschlehrer im Grunde genommen fast die gleichen sind: Motivieren der Schüler, damit ihnen das Erlernen der deutschen Sprache und Literatur leichter gemacht wird.
Genau so wichtig wie die übermittelten Inhalte und Anregungen bleibt das Kennenlernen der Kollegen aus anderen Ländern, letztendlich sind es ja die zwischenmenschlichen Beziehungen, die uns alle reicher werden lassen.
Die perfekte Organisierung aller Veranstaltungen in der Woche im Fortbildungszentrum in Niwki muss unbedingt noch erwähnt werden, so das alles in allem eine äußerst gelungene Sommerakademie als Gewinn für alle Teilnehmer bezeichnet werden kann.