Der 2010 gegründete Sportverein Corona hat in seiner kurzen Existenz sowohl Erfolge als auch Misserfolge vorzuweisen. Großartig war der Aufstieg der Fußballmannschaft in die erste Liga, so dass die Kronstädter Fußballfans vor dem Dilemma standen: Wen unterstützen wir - den Traditionsverein FC Braşov (vormaliger „Steagul Roşu“) oder die Neulinge von „Corona“ die das Bürgermeisteramt und den Stadtrat vertreten?
Corona versagte schnell, weil undurchsichtige Spieler- und Trainertransfers für Unruhe sorgten aber auch, weil die Stadt nicht die Mittel aufbringen konnte, einen A-Liga-Club am Leben zu erhalten. „Corona“ stieg ab und wurde aufgelöst. Übrig geblieben ist ein Skandal um die Nutzung der Gelder, die aus den Fernsehübertragungsrechten einflossen.
Das Frauenhandballteam „Corona“ ist die Nachfolgerin von „Rulmentul“. Es wäre auch unmöglich gewesen, ein Team weiter zu finanzieren, das den Namen eines Werkes trägt, das es inzwischen nicht mehr gibt. Die Erwartungen an „Corona“ sind groß: Kronstadt hat eine schöne Tradition im Frauenhandball zu verteidigen. Zustande kam auch ein ehrgeiziges Projekt: im Verein wird zu 100 Prozent der rumänische Frauenhandball unterstützt, d.h. man verzichtet auf teure Verpflichtungen ausländischer Stars zugunsten der Förderung lokaler Nachwuchstalente. Auf lange Sicht, wenn man konsequent bleibt, könnte die Rechnung aufgehen.
Die Juniorinnen unter Mariana Târcă versprechen viel. Dafür droht die erste Mannschaft in Mittelmäßigkeit zu versinken. Platz fünf nach der Hinrunde (7 Siege, 5 Niederlagen und zuletzt ein Unentschieden 24:24, zu Hause gegen HC Zalău) ist zu wenig für ein anspruchsvolles Publikum. Zu Recht verärgert waren die Fans, als die Corona-Leitung bekannt gab, beide Qualifikationsspiele fürs EHF-Achtelfinale gegen Baltica Pogon Szeczin in Polen auszutragen. Die Rechnung ging zwar auf – Corona geht weiter – aber die Kronstädter Handball-Liebhaber haben die Gelegenheit verloren, einem der wenigen internationalen Spielen von Corona beizuwohnen.
Bei der Eishockey-Abteilung ist die Zeit der großen Erfolge auch vorbei. Vor zwei Jahren wurden die „Wölfe“ erstmals Landesmeister. Der Großteil der Spieler stammt aus der Ciuc-Gegend, der Landesteil wo Hockey am beliebtesten ist. Kronstadt hat ein neues modernes Eisstadion, Trainer und Spieler wurden aus der Ukraine, der Slowakei aber auch aus Finnland und Kanada angeworben. Inzwischen heißt es klipp und klar vom Geldgeber (der Stadtrat): „Das ist zu teuer. Wir zahlen keine Gelder für hohe Spieler- oder Trainergehälter. Ihr müsst mit einheimischen Spielern zurechtkommen.“ Erfolg kostet – auch, oder vor allem im Leistungssport.
Die Lösung wäre: Im Einklang mit der hoffentlich klaren Gesetzgebung eine öffentlich-private Partnerschaft für „Corona“ einzugehen. Die Stadt stellt Stadion oder Sportanlagen zur Verfügung und trägt laufende Kosten; Sponsoren ermöglichen teurere Transfers und Spielergehälter.