Als Fußballer war Gheorghe (Gică) Popescu ein Vorbild. In seinen 115 Länderspielen für Rumänien war er nicht zufällig auch oft der Kapitän der Nationalelf. Popescu debütierte als Spieler von U Craiova am 9. Juni 1985 in einem Heimspiel gegen FCM Kronstadt in der ersten Liga. Damals war der in der Donaustadt Calafat Geborene 18 Jahre alt. Es folgte eine erfolgreiche Laufbahn mit Stationen sowohl bei rumänischen Spitzenvereinen (U Craiova, Steaua und Dinamo) als auch in den stärksten europäischen Meisterschaften – Popescu stand bei PSV Eindhoven, Tottenham Hotspur, FC Barcelona, Galatasaray Istanbul, US Lecce und Hannover 96 unter Vertrag. Sein größter sportlicher Erfolg war wohl der Sieg in dem UEFA-Pokal, den er 2000 zusammen mit seinem Schwager Gică Hagi mit Galatasaray gewinnen konnte.
Nach seiner Spielerlaufbahn, die er 2003 beendete, ist Gică Popescu als Gründer der Fußballschule die seinen Namen trägt, bekannt geworden. Leider ließ er sich auch in illegale Machenschaften bei Spielertransfers ein, die ihm Anfang März eine Haftstrafe von drei Jahren und einem Monat einbrachten. Popescu war als prominenter Vertreter der sogenannten „Goldenen Generation“ des rumänischen Fußballs der chancenreichste Kandidat für das Amt des Präsidenten des Rumänischen Fußballverbands.
Nun sitzt er seine Haftstrafe ab und verlangt in einem Brief aus dem Gefängnis „euer Vertrauen, weniger Leidenschaft und mehr Ruhe“. Dieses habe er notwendig, weil für ihn, den Menschen Gic² Popescu, das schwerste Spiel seines Lebens ansteht.
Popescu braucht kein Mitleid und will nicht, dass seine Bestrafung zu Zwietracht führt. Es wurde nämlich bereits eine Unterschriftenkampagne zur Begnadigung dieses gestürzten rumänischen Fußballidols gestartet. Präsident B²sescu der diese Begnadigung gestatten kann, erklärte bereits, er werde so einer Forderung nicht nachgeben weil dadurch die Glaubwürdigkeit der Justiz zu leiden hätte.
Entschuldigt hat sich der Ex-Nationalkapitän und Geschäftsmann für seine Straftat zwar nicht aber er beweist dennoch, dass er seine unglückliche Lage mit Fassung tragen kann. Schade, dass eine lange erfolgreiche Sportlerlaufbahn nun von diesen schwerwiegenden Fehltritten befleckt wird. Denn im Fußballgeschäft gibt es für ihn nun höchstwahrscheinlich keine Zukunft.