2012 ist bereits Geschichte. Es bleiben aber die Erinnerungen an die beiden Großereignisse des Sportjahres: die olympischen Sommerspiele in London und die von Polen und der Ukraine gemeinsam veranstaltete Fußball-Europameisterschaft.
Aus rumänischer Sicht kommen nur die Olympischen Spiele für eine Rückschau in Frage denn bei der Fußball-EM war die rumänische Elf, eigentlich wie erwartet, nicht dabei. Auch London 2012 brachte eine recht spärliche Medaillenernte für Rumänien. Umso wertvoller sind die beiden Goldmedaillen: Alin Moldoveanu im Sportschießen und Sandra Izbaşa im Frauenturnen (Pferdesprung).
Beide Spitzensportler sind keine Unbekannten in ihren Disziplinen; vor allem Izbaşa zählte zu den Favoritinnen (nicht aber im Pferdesprung, sondern eher im Bodenturnen, wo ihre Teamkollegin Cătălina Ponor mit einer wohlverdienten Silbermedaille aufwarten konnte).
Im Kronstädter Lokalsport gab es ein echtes Highlight erst gegen Ende des Jahres. Es ist der Hockey-Mannschaft Corona zu verdanken, die sich im Landespokal, schwer aber verdient, gegen die Favoriten aus Miercurea Ciuc, gerade in deren Eishalle, behaupten konnte und somit eine erste Trophäe für den jungen Sportverein, der vom Bürgermeisteramt finanziell unterstützt wird, einbringen konnte.
Es sind selbstverständlich auch Niederlagen zu verzeichnen gewesen. In einer persönlichen Rangfolge dieser Flops wären zu nennen:
* Die herbe 1:5-Niederlage von Steaua Bukarest gegen den VfB Stuttgart vor dem eigenen Publikum, gerade zu einem Zeitpunkt, wo die Fans sich eingestellt hatten, einen Triumph zu feiern. Letztendlich schaffte es Steaua, die Gruppenphase der Europe League zu meistern und sich für die nächste Runde zu qualifizieren. Aber diese „kalte Dusche“ dürfte gezeigt haben, dass der große Vorsprung in der Landesmeisterschaft sowie der Zirkus um und mit Vereinsboss Gigi Becali nicht ausreichen, um wirklich zu dem erlesenen Kreis der europäischen Spitzenvereine zu gehören. Die nächste Bewährungsprobe gegen Ajax Amsterdam wird zeigen, wo Steaua, nach einer langen Durststrecke, im europäischen Fußball wirklich steht.
* Die klare K.o-Niederlage in der 5. Runde von Lucian Bute gegen Carl Froch. Bute und sein Team waren sich wohl zu sicher, nach den 30 Kämpfen ohne Niederlage, dass nun der Weg zum Weltmeistertitel offen steht. So wagten sie sich erstmals außerhalb Kanadas und Rumäniens, direkt in die Heimatstadt von Froch, Nottingham, und erlitten ein Box-Desaster. Hoffentlich kommt es zur Revanche, zur zweiten und letzten Chance für Bute, sich den Weg zur Vereinigung der Profi-Weltmeistertitel in seiner Gewichtskategorie freizukämpfen.
* Die Niederlagen der rumänischen Rugby-Nationalauswahl gegen die USA (3-34) und Japan (23-34). Vor einigen Jahren wollte man sich noch für die Sechs-Nationen-Tournee bewerben.