FC Kronstadt verliert mit 5:0 sein Auswärtsspiel gegen den amtierenden Landesmeister CFR Cluj. Das ist aus gleich mehreren Gründen enttäuschend. Fünf Tore einzustecken, also haushoch zu verlieren, ist eine Demütigung die der neue Trainer der Kronstädter, Sorin Cârţu, sehr schwer verdauen kann.
Er habe sich, mit Mühe und Geduld, eine Karriere aufbauen können und habe seinen Namen zu verteidigen. Das können ihm einige, so gut wie unbekannte Spieler, nicht aufs Spiel setzen. Diese Niederlage ist enttäuschend weil sie gerade zu einem Zeitpunkt kommt, wo man denken konnte, die Kronstädter werden das Spiel in Klausenburg nutzen, um ihr Image aufzubessern nach den zwei Niederlagen (beide im Heimstadion) gegen Petrolul Ploieşti, sowohl in der Landesmeisterschaft als auch im Landespokal.
Aber nun ist man, auch mit Cârţu, nach einem hoffnungsvollen Auswärtssieg gegen Rapid, wieder dort, wo Trainer wie Şumudică und Ionuţ Badea in Kronstadt aufhören mussten. Den drei Niederlagen folgen nun ein nicht einfaches Spielprogramm – am Wochenende ist die Überraschungself dieser Meisterschaft, Pandurii Tg. Jiu, zu Gast auf dem Tineretului-Stadion.
Zwischen Spielern und Trainer kriselt es. Falls nicht bald wieder Siege eingefahren werden, wird auch Câr]u gehen müssen. Vereinsboss Neculaie wird wieder schimpfen und klagen, wie schwer es sei, im rumänischen Fußball Leistungen aufzubringen und die Investitionen nicht in die Rubrik „Verluste“ einzutragen.
Ioan Neculaie dürfte voller Neid auf die Wertung der zweiten Gruppe in der zweiten Liga blicken. Nach elf Spieltagen ist der Neuling Corona Kronstadt weiterhin ungeschlagener Spitzenreiter. Zuletzt wurde ein Punkt aus Großwardein gebracht, wo die Kronstädter ein 2:2 gegen Luceafărul erkämpften. Torwart Traian Marc wünscht sich für die letzten drei Spieltage der Hinrunde ein Maximum an Punkten, so dass der 10-Punkte-Vorsprung gegenüber dem Tabellendritten gewahrt, vielleicht sogar ausgebaut werden kann.
Unter diesen Umständen könnte man sogar an den Aufstieg in die höchste Spielklasse denken. Nur stellt sich die Frage: kann man sich das bei Corona überhaupt leisten? Es geht nicht nur um Neukäufe von erfahrenen Spielern sondern auch um Geld für ein eigenes Stadion das den Voraussetzungen für die A-Liga entspricht. Zurzeit spielt Corona nämlich seine Heimspiele auf einem bescheidenen Kronstädter Stadtviertel-Stadion in der Zizin-Straße, bekannt unter dem Namen „Carpaţi“.
Was ist aber besser: Spitzenreiter und Aufstiegskandidat in der zweiten Liga zu sein oder Mittelmaß und gelegentlicher Prügelknabe der Großen in der ersten Liga? Die sportlichen Erfolge in der zweiten Liga sind zwar schön (vor allem weil sie überraschend kommen) aber das große Geld und auch die Achtung verdient man sich im Vergleich mit den Besten im Land – und die sind in der ersten Liga vereint.