Eine turbulente Fußballmeisterschaft ist zu Ende gegangen. Leider war mehr außerhalb der Stadien los. Lizenzentzug für Rapid und wahrscheinlich auch für Universitatea Klausenburg, zu viele Heimspiele ohne Zuschauer, Bestechungsaffären und nun auch eine Verurteilung des Steaua-Finanzierers George Becali, die auch die Teilnahme des Landesmeisters in der Champions League aufs Spiel setzt, schwache Leistungen der Schiedsrichter und sonderbare Spielergebnisse in den letzten Runden, die z.B. das Überleben in der ersten Liga von Hagis Verein „Viitorul Constanţa“ ermöglichten – all das sind Zeichen einer tiefen Krise des rumänischen Fußballs.
Aus rein sportlicher Sicht war das Fußballjahr 2012-13 für Kronstadt ein gutes Jahr. FC Kronstadt hatte trotz Trainerwechsel in der Rückrunde keine Abstiegssorgen und liegt mit 51 Punkten (14 Siege, 9 Unentschieden, 11 Niederlagen) auf Rang 7 vor dem bisherigen Landesmeister CFR Klausenburg. Die große Überraschung lieferte Corona Kronstadt die den Aufstieg in die erste Liga schaffte – eine Leistung, die ihr eigentlich niemand zugetraut hatte.
So kommt es, dass Kronstadt erstmals mit zwei Mannschaften in der höchsten Spielklasse des rumänischen Fußballs vertreten ist. Aus der Provinz haben das bisher lediglich Temeswar, Arad, Klausenburg, Craiova und Ploieşti geschafft. Corona will nun eine gute Figur als Erstliga-Mannschaft abgeben, obwohl für viele Spieler der Vertrag abläuft und sie wohl von anderen, stärkeren Vereinen attraktivere Angebote erhalten werden. Die Corona-Spieler warten nämlich noch auf die ausstehenden Gehälter und Prämien. Trotzdem: Der in Kronstadt lebende Aurel Ţicleanu soll zum Haupttrainer werden (Reservevariante: Nicolae Manea), ihm zur Seite soll Daniel Bona stehen, dem ja in hohem Maße der Aufstieg zu verdanken ist.
Die Vereinsverantwortlichen Liviu Lupu und Andras Szakal versprechen für Verstärkung des Aufgebots zu sorgen – allerdings mit Spielern am Ende ihrer Laufbahn. Marius Constantin (zuletzt bei FC Vaslui) und Mugurel „Pele“ Buga vom FC Kronstadt sind im Gespräch. Trainingslager soll es im nahen Cheile Grădiştei sowie in Österreich geben. Im Alpenland sollen vor allem Vorbereitungsspiele gegen stärkere Teams laufen, um Selbstvertrauen zu tanken, wenn man gegen Steaua, Petrolul, FC Vaslui und … im Lokalderby gegen FC Kronstadt antritt. Diesbezüglich hieß es bereits, Corona respektiere seinen viel bekannteren Lokalrivalen, aber bei diesen Derbys sei jedes Ergebnis möglich. Kronstadt verdiene es nun erst recht, wie auch Klausenburg und Ploieşti, ein „europäisches“ Stadion zu haben.
Eine weitere Erfolgsmeldung: Der Dorfverein Unirea Târlungeni schaffte den Sprung in die zweite Liga. Das wird allerdings relativiert, wenn man an die Krisenzeiten im rumänischen Fußball denkt, die einige Mannschaften zwangen, sich aus der Meisterschaft zurückzuziehen.