Zu den wenigen Parkanlagen in der Stadt unter der Zinne ist der Stadtpark zwischen dem Rudolfsring und der Nicolae-Iorga-Zeile die bekannteste im Stadtgebiet, und auch die, die auf das höchste Alter zurückblickt. Laut Christof Hannak wurde der Stadtpark 1932 angelegt, doch seine Anfänge gehen bis auf das Jahr 1885 zurück. Am Anfang war hier ein brach liegendes Gelände jenseits des Klostergässer-Tores der ehemaligen Stadtmauer, wo meistens die aus dem Umfeld kommenden Bauern, die ihre Produkte auf dem Kronstädter Markt anboten, ihre Fuhrwerke und Tiere zurückließen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Grünfläche, wo sich heute das Offizierskasino befindet, zur Promenade der Jugendlichen, aber auch der jungen Dienstboten und Mägde, die donnerstags und sonntags freien Ausgang hatten und sich hier trafen. Das war aber noch für die späteren Jahrzehnte noch gültig, als die heutige Parkanlage auch eine andere Gestaltung hatte. Nach Abtragen der Stadtbefestigungen auf der Nordseite laut einem Plan, den 1881 Architekt Peter Bartesch entworfen hatte, wurden in diesem Teil mehrere repräsentative und öffentliche Gebäude errichtet, der Rudolfsring und der Rudolfspark gehörten dazu. Anfang des 20. Jahrhunderts arbeitete der Stadtgärtner Karl Hermann ein Projekt zur modernen Gestaltung der Grünfläche zwischen den beiden Straßen der Stadt, dem Rudolfsring und der Iorga-Zeile aus. Besondere Baumsorten werden angepflanzt, entlang der Alleen auch Ziersträucher, kleine Bänke werden aufgestellt. Ab dem Jahr 1932 hat der Park den Namen des rumänischen Königs Carol II. getragen. In den Zwischenkriegsjahren wurde auch ein Pavillon errichtet, wo die Militärkapelle oder die städtische Kapelle Konzerte boten. Auch war ein Teil des Parks höher gelegen als die im Umfeld befindlichen Straßen. So wie alle staatlichen Institutionen nach der Nationalisierung von 1948 Benennungen erhielten, die der kommunistischen Epoche entsprachen oder Sowjetrussland huldigten, erhielt auch der Park eine dementsprechende Benennung, dem der „rumänisch-sowjetischen Freundschaft“. Nicht genug damit wurde auch ein Denkmal des sowjetischen Soldaten errichtet, dessen Gestalt mit Blick auf das Haus der Armee ausgerichtet war. In den folgenden Jahren wurde das Parkgelände auf das Niveau der umliegenden Straßen begradigt, neu gestaltet mit Alleen und auch neuen Anpflanzungen. Somit wurde dieser zum „Zentralpark“, in dem auch einige Büsten bekannter rumänischer Schriftsteller, darunter des Lyrikers Stefan Octavian Josif und Cincinat Pavelescu einen Ehrenplatz fanden. Doch auch dieser Name des Parks wurde geändert und nennt sich zurzeit „Nicolae Titulescu“. Bekanntlich hatte der ehemalige rumänische Außenminister vor dem Zweiten Weltkrieg Nicolae Titulescu (1882 – 1941), der auch zwei Mandate als Präsident der Generalversammlung des Völkerbundes zu verzeichnen hatte, testamentarisch seinen Wunsch hinterlassen, in Kronstadt zur ewigen Ruhe gebettet zu werden. Dieser war in Craiova geboren und starb in Cannes, in Frankreich. Nach seiner Überführung nach Rumänien wurde sein Wunsch erfüllt. Seine letzte Ruhestätte fand er im Eingangsbereich des orthodoxen Friedhofes der Sf.Nicolae-Kirche am Anger, im Park wurde eine Skulptur, die den Diplomaten verewigt, enthüllt, und der Park „Nicolae Titulescu“ benannt. Zierpflanzen, seltene Baumsorten, Blumenbeete, Kinderspielplatz, Tische für Schachspieler, ein Springbrunnen, ein Café laden Besucher ein. Auch verschiedene Veranstaltungen werden in diesem für Kinder organisiert, die Hauptallee entlang des Rudolfsrings wird gelegentlich von Verkaufsständen mit Erzeugnissen von Kunsthandwerkern, Stickereien belegt.
Der Stadt blieb weiterhin dieser einzige Park, da die Stadtväter und Gestalter die im Umfeld befindlichen Wälder, die bewaldete Zinne und Hügel als ausreichend an Grünflächen betrachteten. In den kommunistischen Jahren kam nur der Tractorul-Park hinzu, der zwischen dem neuen Bahnhof, gebaut 1962, und dem Traktorenwerk eingerichtet wurde. Dieser diente vor allem den Pendlern aus dem Burzenland, die vom Bahnhof durch den Park zur ihren Arbeitsstellen gingen. Ein Denkmal, das eine Pionierin mit Halstuch darstellte, zierte diesen. Da dieser aber nicht entsprechend gepflegt wurde, war er zu einer Gefahrenzone von Überfällen geworden, was sich erst nach der Wende während des Mandates von Bürgermeister George Scripcaru änderte, als der Park neu gestaltet wurde, Alleen, Sportanlagen, Kinderspielplätze, Tische für Schachspieler hinzukamen, und dort auch die Sporthalle gebaut wurde. Doch diese beiden Parks, die kleine Anlage, die im Verwaltungszentrum eingerichtet wurde, sind völlig unzureichend für die Stadtbewohner, deren Zahl bei 300.000 liegt. Nicht zu übersehen ist der Park neben dem Gebäude der Hauptpost, in dem nach der Wende die Grabstätten einiger Gefallene in der Revolution vom Dezember 1989 mit einem Denkmal ueingerichtet wurde. Das Projekt einer Freizeitanlage an Stelle des Kugellagerwerkes/Rulmentul mit Kultureinrichtungen zu gestalten, das sich am Stadtausgang befindet, liegt noch in weiter Ferne und wird auch nicht anziehend für die Stadtbewohner sein. In der Entwicklungsstrategie der Stadt bis 2030 sind noch einige Grünanlagen vorgeschlagen: auf dem Schloßberg, eine im Astraviertel, noch eine im Neubauviertel Tractorul, und eine in Bartholomä. Auch soll das Gelände für Abfälle beim Güterbahnhof geschlossen und da ebenfalls ein Park eingerichtet werden. Eine Lösung soll auch für den ehemaligen Steinbruch im Ragado-Tal gefunden werden. Das Projekt, zwischen Kaufhaus Star und Modarom eine Grünfläche einzurichten, ist auch noch aktuell. Wie schon mehrmals betont und von den Bewohnen angesprochen, würden sich die freistehenden auch zentral gelegenen Gelände, wo Unternehmen abgetragen worden sind, für neue Parkanlagen eignen. Diese müssten von der Stadt angekauft werden. Doch die Immobilienprojekte haben bei den Stadtvätern Vorrang.